Erstellt am 07. November 2011, 13:10
Rettungsgasse ab 1. Jänner Pflicht. Am 1. Jänner 2012 wird auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen bei stockendem Verkehr die Bildung sogenannter Rettungsgassen Pflicht, um Einsatzfahrzeugen den Weg zu Unfallstellen freizumachen.
Ab 1. Dezember sollen im Fernsehen bis zu 600 Film-Spots laufen, Hörfunkbeiträge werden im Radio gesendet und 2,5 Millionen Informationsfolder an Autofahrer verteilt. An den Autobahnen und Schnellstraßen wird mit Plakaten und auf Überkopfwegweisern - sofern es die Verkehrssituation zulässt - auf das neue Gesetz hingewiesen, auch die Raststationen werden miteinbezogen.
Drei Millionen Euro wird die Kampagne kosten, sagte Asfinag-Vorstandsdirektor Klaus Schierhackl. Im Frühjahr soll eine zweite intensive Informationsoffensive starten, um auch ausländische Autofahrer zu informieren.
"Unser erstes Ziel ist, Unfälle zu verhindern. Das zweite ist, wenn etwas passiert, dass wir so schnell wie möglich helfen", betonte Verkehrsministerin Doris Bures (S). Sie zeigte sich optimistisch, dass Autofahrer die neue Regelung rasch umsetzen werden. Martin Germ, Leiter des Verkehrsdienst im Innenministerium, bezeichnete die Rettungsgasse als "unsichtbaren Dirigenten", der die Autofahrer im Falle von Staubildungen auf den vorhandenen freien Platz auf der Fahrbahn lotst. "Es geht uns nicht darum, Strafen zu kassieren. Wir wollen, dass sich die Autofahrer daran halten", betonte er.
Wie dringend notwendig die Einführung der Rettungsgasse ist, verdeutlichte Asfinag-Vorstandsdirektor Alois Schedl am Beispiel eines Unfalles auf der Wiener Südosttangente (A23) am vergangenen Donnerstag. Die Feuerwehr musste aufgrund der verstellten Fahrbahn eine andere Zufahrt wählen und hatte dadurch zehn Minuten Zeit verloren. Der Notarzthubschrauber war vor der Feuerwehr an der Unfallstelle, der eingeklemmte Schwerverletzte wurde noch im zerstörten Fahrzeug von den Rettungskräften versorgt.
Mit der Einführung der Rettungsgasse wird eine langjährige Forderung von Einsatzkräften umgesetzt. Positive Reaktionen darauf kamen u.a. vom Österreichischen Roten Kreuz, dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Bundesfeuerwehrverband und den Autofahrerclubs ARBÖ und ÖAMTC.
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