Flugrettung: Verträge unterzeichnet, neuer Standort in Planung

Erstellt am 07. Februar 2023 | 12:15
Lesezeit: 3 Min
Flugrettung: Verträge fixiert, neuer Standort in Planung
Einigung nach langer Vorgeschichte. Landeschef Hans Peter Doskozil mit den beiden Christophorus-Geschäftsführern Marco Trefanitz und Reinhard Kraxner (v.l.).
Foto: Wolfgang Millendorfer
Gemeinsam mit dem Führungsteam des ÖAMTC-Christophorus präsentierte Landeshauptmann Doskozil die neuen Pläne für die Flugrettung im Burgenland. Der zweite Standort soll in Zurndorf errichtet werden und noch heuer den Betrieb aufnehmen.
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Unter die langen Diskussionen um die Vergabe habe man mit der Einigung einen Schlusspunkt gesetzt, eröffnete Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ein Pressegespräch zur Flugrettung im Burgenland. Der ÖAMTC wird mit dem Christophorus weiter im Einsatz sein und zusätzlich zum Stützpunkt in Oberwart einen Standort im Bezirk Neusiedl am See betreiben. Dieser soll noch heuer den Betrieb aufnehmen. Man wolle „möglichst rasch in die Luft kommen“, wurde betont.

Dieser zweite Standort war Teil der Neuausschreibung im turbulenten Vergabeverfahren, das nach dem Zuschlag für die Flugrettung Martin und einem Einspruch des ÖAMTC nochmals aufgerollt wurde. In Zurndorf wird nun die Einigung mit den Grundstückseigentümern in den nächsten Tagen erwartet. Der ÖAMTC rechnet mit einer Bauzeit von bis zu sechs Monaten und will bis zum November dieses Jahres erstmals abheben. Naturschutzgebiete und der Abstand zum bebauten Gebiet muss in die Planung miteinbezogen werden.

Mit drei Piloten, acht Sanitätern und 14 wechselnden Ärztinnen und Ärzten wird gestartet. Der Auswahlprozess läuft, der Schulungsplan steht ebenfalls. Der bestehende Standort in Oberwart wird „eins zu eins“ weitergeführt, der auslaufende Vertrag wird ebenfalls verlängert.

"Flächendeckend & verlässlich"

Im Sinne einer hochwertigen Gesundheitsversorgung habe auch der Flugrettungsdienst "oberste Priorität", hielt Landeschef Doskozil fest: "Daher war es uns ein Anliegen, die Notarztversorgung im Land flächendeckend mit einem zweiten Notarzthubschrauber-Standort sicherzustellen. Mit dem Christophorus Flugrettungsverein haben wir nun eine neue Partnerschaft besiegelt, die auf einer langjährigen guten Erfahrung beruht."

Seitens der ÖVP, die eine raschere Entscheidung eingefordert hatte, sprach Klubobmann Markus Ulram von einer "späten und teuren Einsicht". Beim ÖAMTC zeigt man sich schlussendlich erfreut über den Zuschlag. Geschäftsführer Reinhard Kraxner erinnerte an die bisherige Bilanz: "Christophorus 16 ist seit Mai 2005 in Oberwart stationiert und ist seither über 16.000 Einsätze geflogen, mehr als 1.200 allein im Vorjahr. Es freut uns, dass wir diese langjährige Erfahrung und unser medizinisches, technisches und fliegerisches Know-how weiterhin für die Menschen im Burgenland einsetzen können."