Haydnfestspiele: Verhandlungen gescheitert

Erstellt am 04. August 2015 | 11:51
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Schloss Esterházy
Foto: NOEN, Franz Baldauf
Esterházy Betriebe fühlen sich vom Vorstand des Vereins der Burgenländischen Haydnfestspiele "massiv angegriffen" und beendeten Verhandlungen über Zusammenarbeit ab 2017.
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Wie die die Esterházy Betriebe vor Kurzem bekannt gaben, sind die Verhandlungen hinsichtlich der Neuabschlüsse der Verträge mit dem Verein der Burgenländischen Haydnfestspiele ohne Ergebnis beendet worden.

Ziel der Verhandlungen war es, bis zum Vertragsende am 31. Dezember 2016 ein gemeinsames  Konzept zu entwickeln, das den Standort ganzheitlich und ganzjährig aufwertet. 

Esterházy Betriebe: Wurden "massiv angegriffen"

Doch „statt in ruhiger und konstruktiver Weise die dazu angesprochenen Punkte gemeinsam zu behandeln, wurde Esterházy regelmäßig von politischen Stellen, unter anderem vom Vorstandsvorsitzenden des Vereines selbst, über die Medien massiv angegriffen“, gaben die Esterházy Betriebe bekannt.

Das Unternehmen sah sich deswegen „nun gezwungen, die Gespräche mit dem Verein zu beenden und die Nutzungsverträge über 2016 hinaus nicht zu verlängern.“ Ein neuer Trägerkreis soll in Zukunft die Klassikprogramme im Schloss verantworten.

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Walter Reicher, Intendant der Haydnfestspiele
Foto: NOEN, Tschank

Seitens des Büros von Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) verwies man auf die Stellungnahme der Haydnfestspiele. Walter Reicher, seit 27 Jahren Intendant des Festivals, antwortete mit deutlichen Worten. Die aktuellen Ereignisse seien „eigentlich keine Überraschung“, so Reicher: „Die jahrelange Hinhaltetaktik und Behinderung seitens Esterházy hatten offensichtlich dieses Ziel: Die Haydnfestspiele aus dem Schloss Esterházy auszusperren.“


Reicher: „Ich bin gesprächsbereit“

Walter Reicher verweist auf die jahrzehntelange Arbeit des Vereins Burgenländische Haydnfestspiele. Die umfassende Haydn-Pflege und die daraus resultierende internationale Resonanz hätten Eisenstadt zu „der Haydn-Stadt“ gemacht und damit auch das Schloss Esterházy in den Mittelpunkt gerückt.

Dezidiert wird festgehalten, dass seitens der Esterházy-Betriebe keine finanziellen Mittel in das Festival fließen. „Das Gegenteil ist der Fall“, heißt es weiter, „die Haydnfestspiele zahlen Miete für Büro- und Veranstaltungsräume.“

Reicher: „Wir haben in den letzten vier Jahren Gespräche mit vier verschiedenen ,Künstlerischen Leitern‘ seitens der Esterházy-Betriebe geführt. Was dabei besprochen wurde, wurde kurze Zeit später immer widerrufen. Ich vermisse jegliche Handschlagqualität, die in verbindliche Verträge gemündet hätte.“
 
Abschließend meint Reicher: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das letzte Wort in dieser Sache schon gesprochen ist – sollte es doch auch im Sinne von Esterházy sein, die erfolgreiche Marke Haydnfestspiele im Schloss zu halten. Ich bin nach wie vor gesprächsbereit.“