Affäre Lindner und die Rolle des ORF. Harald Knabl über die öffentliche Demontage von Monika Lindner.

Über die Tatsache, dass fast überall, wo sie tätig war, auch ihr Lebensgefährte als Werber zum Zug kam, wurde schon lange gescherzt. Wirklich neu sind daher die jetzigen Erkenntnisse nicht. Es ist vielmehr der rote Faden, die scheinbar hemmungslose Konsequenz, mit der Lindner dem ORF und einigen Organisationen Günter Lebisch aufs Auge drückte, die die Ex-Generalin (gelinde gesagt) in ein schiefes Licht geraten lässt. Die Frage nach dem Warum stellt sich, nach den politischen Ambitionen, ein zweites Mal. Machtrausch? Geld?
Da wird noch viel Staub aufgewirbelt werden. Im ORF und außerhalb des Staatsfunks. Eines wird aber nicht funktionieren. Der Versuch der jetzigen ORF-Spitze, die Ahnungslosen zu spielen. Wie gesagt, im ORF machten die laufenden Beauftragungen Lebischs stets die Runde. Und der jetzige ORF-General Alexander Wrabetz „diente“ unter Monika Lindner als Finanzchef. Jetzt so zu tun, als sei man überrascht von der unappetitlichen Chose, das überstrapaziert gewaltig und nimmt auch den Glauben daran, der ORF sei an der lückenlosen Aufklärung der Dinge interessiert.