Assistenzeinsatz und EU-Grenze. MARTIN GEBHART über den Abzug des Bundesheeres.

Angesichts der Schuldendebatte rutscht ein Ereignis naturgemäß in den Hintergrund: Diese Woche wird in Eisenstadt offiziell der Assistenzeinsatz des Bundesheeres an den Grenzen zur Slowakei und zu Ungarn zu Grabe getragen. Vor 21 Jahren waren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die ersten Soldaten dort stationiert worden.
Der Assistenzeinsatz war in den vergangenen Jahren sehr umstritten, weil durch die Erweiterung des Schengenraumes dieser Landstrich nicht mehr zur Außengrenze Europas zählte und es kein vergleichbares Beispiel gab, wo Präsenzdiener einen Grenzraum gemeinsam mit der Polizei absicherten. Dennoch war es politisch klug, vorerst auf die Streifen des Bundesheeres nicht zu verzichten, auch wenn dies kostspielig war. Es ging einfach darum, den Angstmachern rund um die offenen Grenzen ein Sicherheitspaket entgegen zu setzen. Nur so konnte man die Bevölkerung für das Öffnen Europas Schritt um Schritt gewinnen.
Die offenen Grenzen sind genauso ein Teil eines gemeinsamen Europas wie der Euro, wie die Solidarität unter den Mitgliedern etc. Bei all diesen Themen ist es wichtig, dass die Politik die Menschen mitnimmt. Nur so kann es gelingen, dass nicht bei jedem Gegenwind sofort das Auseinanderbrechen der europäischen Idee im Raum steht.