FPÖ-Programm ist ein alter Hut. MARTIN GEBHART über die Regierungsansage von Heinz-Christian Strache

Zu der Offensive gehört auch ein neues Parteiprogramm, das komprimiert auf zehn Punkte FPÖ-Gedankengut zusammenfassen soll. Und da zeigt sich sofort die große Schwäche der FPÖ. Jene Punkte, die Strache in einem APA-Interview bereits angekündigt hat, sind letztendlich alle ein alter Hut. Das Einstellen der Beiträge Österreichs an die EU, Ansagen an den Präsidenten von Österreichs Muslimen, „Heimat, Identität und Umwelt“, die Zugehörigkeit zur deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft, die Familie als Gemeinschaft von Mann und Frau, eine härtere Linie in der Asylpolitik.
Warum also sollten sich die Österreicher Heinz-Christian Strache als Bundeskanzler wünschen? Doch nur, weil sie sich über das ganze Euro-Desaster der EU ärgern, weil sie der Stillstand in der Bundesregierung frustriert, weil sich viele Schichten als Verlierer fühlen, obwohl der Wohlstand insgesamt wieder steigt. Allerdings: Der kommende Bundesparteitag der FPÖ in Graz wird zeigen, dass Strache nicht die Lösung ist. Dafür fehlen ihm und seiner Partei die richtigen Ansätze.