MSV 2020 ab sofort im Stadion - eine stimmige Rückkehr

Erstellt am 08. Juni 2023 | 07:00
Lesezeit: 3 Min
Bernhard Fenz Kommentarbild
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über das wichtige Comeback des Fußballs im Pappelstadion.

Was verbindet Mattersburg mit Rohrbach und Forchtenstein? Ab der neuen Saison im Unterhaus zumindest wieder eine gemeinsame sportliche Konkurrenz von Lokalrivalen auf einer Ebene. Dann nämlich wird der Mattersburger SV 2020 nach zwei Aufstiegen in Folge in der 2. Liga Mitte auf Punktejagd gehen und im Pappelstadion seine Heimspiele austragen. Die Premiere steigt noch in der 1. Klasse Mitte, wenn sich der Meister am Samstag (17.30 Uhr) im letzten Spiel gegen Kobersdorf erstmals am Spielfeld des Stadions den Fans präsentieren wird.

Knapp drei Jahre ist es nun schon her, als der Totalschaden des SV Mattersburg zu Tage kam. Im Sommer 2020 brach das finanzielle Betrugs-Konstrukt rund um Ex-Präsident Martin Pucher und dessen Commerzialbank auseinander. Das sportliche Aushängeschild und der einstige Vorzeigeklub verschwanden von der Bildfläche. Zurück blieb die Sportstätte Pappelstadion als unfreiwilliges Mahnmal. Denn jene Heimstätte, die im Premieren-Jahr der grün-weißen Bundesliga-Ära 2003/2004 im Schnitt pro Spiel (!!) von über 11.000 Besuchern gestürmt wurde, blieb verwaist und kam noch dazu unter den Hammer. Eine riesige Versteigerung der beweglichen SVM-Konkursmasse bildete das symbolträchtige Ende. Zurück blieb das tatsächlich leere Pappelstadion. Dass sich unmittelbar nach dem Aus des SVM der MSV 2020 gegründet hatte, ist in diesem Zusammenhang auch metaphermäßig ein schöner Aspekt. Denn so groß der finanzielle Krater und die verbrannte Erde auch sein mögen, sportlich sprieß(t)en in Mattersburg längst neue Pflanzen. Und es werden große Zeichen gesetzt. Der Nachfolgeklub ist aus der Fußballakademie, dem bisherigen Standort, ausgezogen, um künftig als Mieter im Pappelstadion den Fußball in Mattersburg wieder nachhaltig zu verankern. So wird auch die aktive Zukunft einer der größten Fußball-Sportstätten des Landes gesichert. Das Pappelstadion, wo Rapid, Austria, Salzburg und Sturm viele Jahre Stammgäste als Gegner waren, wäre nicht der erste „Lost Ground“ auf dieser Welt, der im Lauf der Zeit leise verschwindet. Statt Fußballfriedhof und Komplettverfall gibt es nun aber eine Prognose: Derbys gegen Rohrbach, Forchtenstein und Co. Das ist zweckmäßig, sinnvoll und nach dem Fußball-Erdbeben für Mattersburg wunderbar stimmig.