Asyl-Quartiere: „Auch Schließungen möglich“. Ein Jahr nach der Kritik an Unterkünften werden neue Missstände angeprangert. Im Land setzt man auf laufende Kontrollen.

Vermieter: Mängel werden laufend behoben
Seitens des Landes heißt es: „Die Häuser werden immer wieder vom Amtsarzt kontrolliert. In letzter Konsequenz können sie auch geschlossen werden.“ Zusatz: Davon sei derzeit aber keine Rede.Im Falle des am heftigsten kritisierten Quartieres in Pama im Bezirk Neusiedl am See wartet man auf ein aktuelles Gutachten. Wie zu hören ist, sollen einige Zimmer vorübergehend geschlossen werden.
Im Gegenzug betont Vermieter Otto Kuster im BVZ-Gespräch, dass Mängel laufend behoben würden. Dies bestätigt Flüchtlingsreferent Wolfgang Hauptmann aus landesweiter Sicht: „Die Quartiergeber sind wirklich sehr bemüht.“
Mindest-Standards trotz wachsender Platznot
Im Vergleich zum Vorjahr legen die heimischen Quartiere – überprüft wurden auch Häuser im Südburgenland – zwar ein wenig zu, dennoch ortet man bei „Dossier“ ein „systematisches Problem im Flüchtlingswesen“. Kritik muss vor allem der zuständige SP-Landesrat Peter Rezar einstecken: Während in anderen Bundesländern deutliche Verbesserungen bemerkbar seien, dulde der Landesrat sogar eine Gesundheitsgefährdung der Asylwerber.
„Die ordnungsgemäße Unterkunft von Asylwerbern ist eine Selbstverständlichkeit“, lautet die Antwort aus Rezars Büro. In diesem Zusammenhang wird unter anderem auch auf die bundesweit gültigen Mindest-Standards verwiesen.
Generell sei die Sozialabteilung mit Asylfragen derzeit besonders belastet, heißt es: Waren im Sommer 2013 noch 650 Asylwerber unterzubringen, so ist diese Zahl nun auf 960 gestiegen. Deshalb hat sich auch die Zahl der ursprünglich 26 Quartiere im Laufe eines Jahres verdoppelt – und weitere Unterkünfte werden gesucht.