Nationalstadion im Burgenland? „Alternativen prüfen“
Nationalstadion im Burgenland? „Alternativen prüfen“. Das Burgenland bleibt beim Nationalstadion im Spiel: Parndorf ist wenig begeistert, ÖFB und Experten sehen auch andere Optionen.
Das Burgenland hatte Landeschef Hans Peter Doskozil schon in seiner Zeit als Sportminister als möglichen Standort für ein Nationalstadion gesehen. Nach der Wiener Absage zum Stadion- Neubau ist das Land – ebenso wie Niederösterreich – nun heißer Kandidat für das Projekt.
Eine erste Beinahe-Abfuhr gab es auch bereits: In Parndorf, das aufgrund der guten Verkehrslage namentlich ins Spiel gebracht wurde, halte sich „die Begeisterung in Grenzen“, sagt Listen-Bürgermeister Wolfgang Kovacs gegenüber der BVZ: „Wir würden das vom Verkehr her nicht schaffen, und vom Lärm her wollen wir es nicht schaffen. Entscheidend ist, was die Parndorfer Bevölkerung will, nicht was die Landesregierung will.“
ÖFB: Region um Parndorf „einer von mehreren möglichen Standorten“
Seitens des Landes hält man sich noch bedeckt: ÖFB-Präsident Leo Windtner habe angekündigt, mit dem Burgenland Gespräche führen zu wollen, „dafür stehen wir selbstverständlich zur Verfügung, vor allem im Hinblick als langjähriger Sponsor des Nationalteams“, heißt es im Büro von Landeshauptmann Doskozil.
Beim Österreichischen Fußball-Bund hält man auf BVZ-Anfrage fest, dass die Region um Parndorf „einer von mehreren möglichen Standorten“ für das Nationalstadion sei: „Der ÖFB befindet sich mit Vertretern des Burgenlandes und Niederösterreichs in regem Austausch. Jetzt geht es darum, konkret zu evaluieren, wo ein solches Projekt realisiert werden kann.“ Zusatz: Neben dem Stadion gehe es auch um eine neue ÖFB-Geschäftsstelle und ein Trainingszentrum; bis Jahresende will man „Klarheit haben“.
Ein Befürworter ist Gerhard Milletich, Präsident des Burgenländischen Fußballverbandes, der ebenfalls Parndorf, aber auch Neusiedl am See als Option sieht: „Klar ist, dass natürlich viele offene Fragen bezüglich Standort und Finanzierbarkeit geklärt werden müssten. Ich hoffe jedenfalls, dass sich alle Beteiligten diese Möglichkeiten genau ansehen. Ungeprüft nein zu sagen, wäre genauso voreilig und unverantwortlich, wie ungeprüft ja zu sagen.“