Doskozil zieht auch Burgenland-Wahl vor

Den genauen Termin der Neuwahl will er morgen, Montag, nach einem rot-blauen Koalitionsausschuss nennen.
Keine vorgezogenen Wahlen strebt hingegen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) an. Ebenfalls vor dem Bundesparteipräsidium erkärte er: "Wien ist der Hort der Stabilität, ganz im Gegensatz zur Bundesregierung."
Der Termin für die vorgezogene Landtagswahl im Burgenland soll gemäß Angaben aus dem Landeshauptmann-Büro im Einvernehmen mit dem Koalitionspartner vorgenommen werden. Hans Peter Doskozil hatte davor auch betont, dass man mit der FPÖ vier Jahre lang gut zusammengearbeitet habe.
Tschürtz als FPÖ-Spitzenkandidat: "Glasklar"
Der burgenländische Landeshauptmann-stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) gab sich am Sonntag hinsichtlich vorgezogener Landtagswahlen gelassen. "Dieses Thema liegt schon ein halbes Jahr am Tisch", so Tschürtz zur APA. "Ich finde das nicht so tragisch, ob jetzt die Wahl vier Wochen vorher ist oder später. Das kann nicht am Wahltermin hängen", meinte der FPÖ-Landesparteiobmann.
Am Montag werde man im rot-blauen Koalitionsausschuss miteinander reden: "Wir wollen einfach morgen alles insgesamt besprechen und nicht nur den Wahltermin." Er sei "generell der Meinung, dass dieser respektvolle Umgang im Burgenland, diese Koalition im Burgenland traumhaft funktioniert", lobte der FPÖ-Landesparteiobmann einmal mehr die Zusammenarbeit von SPÖ und FPÖ.
"Ich glaube, dass es wichtig ist, dass man lösungsorientiert, zukunftsorientiert mit Respekt miteinander umgeht. Und da schauen wir morgen, wie es ausschaut", so der Landeshauptmannstellvertreter. Die nächsten Schritte bis zur Landtagswahl seien für die FPÖ "glasklar: Wir haben ein starkes Team, bei uns ist alles geregelt".
"Glasklar" sei auch, dass er als Spitzenkandidat antreten wolle, so Tschürtz. Er gehe auch definitiv davon aus, dass er nominiert werde: "Und ich gehe auch davon aus, dass wir Richtung 20 Prozent marschieren." Auf die Frage, ob er denn angesichts des Bekanntwerdens des Ibiza-Videos und der Turbulenzen auf Bundesebene weiterhin glaube, dass die FPÖ beim Urnengang im Burgenland zulegen könne (bei der Landtagswahl 2015 erreichte die FPÖ 15 Prozent, Anm.), meinte Tschürtz: "Absolut, da bin ich wirklich felsenfester Überzeugung."
Was das Video betreffe, habe sich der zurückgetretene Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) "unaufhörlich entschuldigt. Ich glaube, dass die Bevölkerung intensiv darüber nachdenken wird und sich auch ein Bild machen wird, da habe ich keine Sorge."