Mitgliederbefragung: Regeln sind klar, aber nicht alle sind zufrieden

Erstellt am 27. März 2023 | 18:45
Lesezeit: 2 Min
SPÖ-PRÄSIDIUM: DOSKOZIL / DORNAUER
Foto: APA, HELMUT FOHRINGER
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Antritt zur Chef-Wahl ist mit 30 Unterstützern möglich. Dass das Ergebnis der Befragung nicht bindend sein soll, regt auf. Doskozil erklärte nochmals, dass er nur mit den meisten Stimmen zur Verfügung stehe.

Acht Stunden dauerten die beiden entscheidenden SPÖ-Sitzungen in Präsidium und Vorstand; mit dem Ergebnis waren am Ende nicht alle zufrieden. Zum Antritt bei der Mitgliederbefragung wird zwar eine Eintrittshürde für die Bewerberinnen und Bewerber eingezogen, mit der Bedingung von 30 Unterstützungserklärungen ist diese allerdings nicht allzu hoch. Damit dürften am Ende doch noch eine beträchtliche Menge an Namen auf den Stimmzetteln stehen. 73 Bewerbungen waren es bekanntlich nach Ablauf der Frist.

Entsprechend zäh gestalteten sich die Gespräche am heutigen Sitzungstag im Wiener Parlament. Die Stimmung war von Anfang an nicht die beste und sollte im Verlauf des Tages mehrmals hochkochen. Hatte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch doch schon vorab erwähnt, dass das Ergebnis der Befragung nicht automatisch den Parteichef oder die -chefin bestimme, sondern lediglich ein „Stimmungsbild“ für den Parteitag am 3. Juni darstelle.

SPÖ-PRÄSIDIUM: LUDWIG / RENDI-WAGNER
Foto: APA, HELMUT FOHRINGER

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat als erster direkter Herausforderer Pamela Rendi-Wagners in einem Statement nach der Sitzung betont, dass er schlussendlich nur zur Verfügung stehe, wenn er die meisten Stimmen bekommen sollte. Das würde er auch anderen empfehlen, meinte Doskozil. Neben dem Landeschef und der aktuellen Bundesparteivorsitzenden zählt bislang der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler zu den prominentesten Bewerbern.

Die Fragestellung: Entweder ... oder?

Interessant auch die Details zur Mitgliederbefragung, die, wie berichtet, von 24. April bis 10. Mai abgewickelt wird. Wie nach den heutigen Sitzungen bekannt gegeben, wird die Fragestellung in folgende Richtung gehen: Gefragt wird, ob Pamela Rendi-Wagner weiterhin SPÖ-Vorsitzende bleiben soll - oder ob Hans Peter Doskozil Vorsitzender und Spitzenkandidat für die nächste Nationalratswahl werden soll. Danach werden die weiteren Bewerberinnen und Bewerber aufgelistet und vorgestellt.