„Das Ende des Neusiedler Sees?“

Erstellt am 21. März 2023 | 13:00
Lesezeit: 2 Min
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Wollen breite Diskussion um die Zukunft des Sees starten. Der Direktor der Nationalparkgesellschaft Neusiedler See - Seewinkel, Johannes Ehrenfeldner, Pannatura-Leiter Matthias Grün, Moderatorin Corinna Milborn, Esterházy-Stiftungsdirektor Stefan Ottrubay und Winzer Josef Umathum (v.l.).
Foto: BVZ, Markus Kaiser
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Esterhazy will mit Buch breite Diskussion über Zukunft der Region starten.

„Wir müssen diese Diskussion führen, immerhin geht es um unsere Zukunft“, eröffnete Esterházy-Stiftungsdirektor Stefan Ottrubay am vergangenen Dienstag im schicken Wiener Tagungsort „K47“ die Buchpräsentation. Sein Buch – es trägt den hoffnungsvollen Beinamen „Weißbuch“ – will eben diese Diskussion anstoßen. Vorab müsse aber der See in seiner touristischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Dimension verstanden werden, da jede dieser Ebenen vor anderen Herausforderungen stehe, betonte Pannatura-Leiter und Esterhazy-Geschäftsführer Matthias Grün.

Tatsächlich zeigte sich im Laufe der Diskussion, dass die Lösung für die Einen ein existenzielles Problem für die Anderen darstellen können: Greifen wir zu stark in die Natur ein, etwa indem wir den See auf Teufel-Komm-Raus mit Donauwasser, dotieren, droht ein Zicksee-Szenario. Der wurde durch Entwässerungsmaßnahmen¨– die sich als äußerst kurzsichtig, da Regen-abhängig herausgestellt haben – erfolgreich in seiner Existenz bedroht. Den Tourismus könnte das also nur kurzfristig freuen. Ein Austrocknen schadet diesem dafür ganz unmittelbar. Und auch wenn es dem Wesen des Sees nützt: Die Gefahr der Austrocknung ist auch, dass Schlammverwehungen schädlich für die Menschen der Anrainergemeinden sind.

All diese verschiedenen Problemstellungen in ein Buch zu packen, ist dem Herausgeber-Trio Christian Janisch, Alois Lang und Bibi Watzek auf lesenswerte Art und Weise gelungen. Das große Verdienst des Buches ist aber, eine Quasi-Anthologie der pannonischen Natur-, Geo- und Hydrowissenschaften darzustellen: Beim Durchblättern des Namensverzeichnisses möchte man meinen, die naturwissenschaftlichen Fakultäten von Uni Wien und TU Wien bestünden ausschließlich aus Burgenländerinnen und Burgenländern.