Das Finale im Commerzialbank-U-Ausschuss
Die Routine eines Befragungstages im Commerzialbank-U-Ausschuss zeigt sich oft auch im Inhalt: All jene, die mit Ex-Bankmanager Martin Pucher zu tun hatten, verweisen auf dessen Einfluss; andere wiederum auf Erinnerungslücken oder ganz alltägliche Vorgehensweisen.
Bevor heute, Donnerstag, eine prominente Runde folgt (Kasten unten), zeichneten die Befragungen zuletzt das bekannte Bild nach. Zur Legalisierung des kleinen Glücksspiels und etwaiger Sponsorenleistungen gab es kaum Erhellendes. Dafür aber wieder Einblick in den Commerzialbank-Alltag.
Den gab vor allem Ex-Vorständin Maria Pleier, sie hatte sich entschlagen wollen („psychische Probleme“), der Amtsarzt erklärte sie für vernehmungsfähig. Nur gegen Erinnerungslücken ist kein medizinisches Kraut gewachsen: Pleier wusste von nichts und wollte von nichts wissen. Ein perfekter Stein für Puchers Puzzle, er holte sie 1995 mit der Bank-Gründung vom Schalter in den Vorstand. Dort unterschrieb sie Protokolle und Bilanzen ohne zu hinterfragen: „Ich hab den Prüfern und dem Pucher vertraut.“
Der erste dieser Prüfer, Gerhard Nidetzky, kann sich heute nicht mehr erklären, wieso er Puchers Bilanzfälschungen mit dem „uneingeschränkten Bestätigungsvermerk“ adelte. Zu politischen Verbindungen wisse der nunmehrige Pensionist auch nichts mehr („Das ist so lange her“). Spannend war Nidetzkys Schlusswort: Er sehe den Revisionsverband (das Land Burgenland) nicht mit der Bestellung des Prüfers aus allen Pflichten entbunden. Die Feststellung der Fähigkeit der Aufsichtsräte oder Vorstände sei für Nidetzky sehr wohl Aufgabe des Landes gewesen. Auch hier zeigt sich die U-Ausschuss-Routine. Was für die Opposition ein gefundenes Fressen ist, stuft die SPÖ als mögliche „Schutzbehauptung“ ein.