Eisenstädter Lokal-Gast warf mit Tisch

Erstellt am 09. Oktober 2022 | 05:38
Lesezeit: 3 Min
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18 Monate Haft für den achtfach Vorbestraften.
Foto: Kirchmeir
38-jähriger Mann, selbst Kellner von Beruf, randalierte im Landhausstüberl und blieb im „Cebu“ Zeche schuldig.
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Am 15. und 20. Juli dieses Jahres hatte der Mann für Polizeieinsätze gesorgt. Am Dienstag dieser Woche stand er vor Richterin Birgit Falb.

Der achtfach vorbestrafte Mann war im Mai 2021 aus seiner letzten Haftstrafe entlassen worden. Er ließ sich in Eisenstadt nieder und begann als Kellner zu arbeiten.

Am 15. Juli 2022 besuchte er das Lokal „Cebu“ in Eisenstadt. Er konsumierte einige Cocktails und begann dann mit Gästen zu streiten.

Der Wirt brachte dem auffälligen Gast die Rechnung über 62,90 Euro, doch dieser wollte oder konnte nicht zahlen. Er sei Stammgast im Lokal, heute solle der Wirt die Rechnung begleichen, soll der 38-Jährige gesagt haben.

Der Wirt rief die Polizei. Da geriet der Gast vollends in Rage.

Er führte einem Polizisten gegenüber gleichzeitig einen Faustschlag ins Gesicht und einen Tritt gegen den Oberschenkel aus. Dem Faustschlag konnte der Polizist ausweichen, vom Tritt wurde er getroffen.

Dem 38-Jährigen gelang kurzfristig die Flucht, doch wenig später wurde er verhaftet.

Am nächsten Morgen war er wieder frei.

Am 20. Juli saß der 38-Jährige im Landhausstüberl in Eisenstadt und führte mit anderen Gästen Diskussionen. Plötzlich sprang er auf, warf einen Marmortisch in die Runde und schleuderte Stühle und Aschenbecher durch den Gastgarten.

Drei Gäste wurden dabei verletzt. „Er saß vis-a-vis und warf den Tisch auf einen anderen Gast. Ich ging sofort zu Boden“, schilderte eine Beteiligte die Situation.

Am selben Abend versetzte der 38-Jährige die über ihm wohnende Nachbarin in Angst und Schrecken. Angeblich, weil er sich durch Geräusche aus ihrer Wohnung gestört fühlte, trat und hämmerte er gegen ihre Wohnungstür.

Randalierer an der Tür: Frau völlig geschockt

Die völlig verängstigte Frau versuchte verzweifelt, die Türe zuzuhalten. Dabei verstauchte sie sich die Hand. Es gelang ihr, die Polizei zur Hilfe zu rufen.

Als die Beamten eintrafen, reagierte der 38-Jährige mit Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen und Kopfstößen in Richtung der Polizisten.

Er wurde an diesem Abend in Vorhaft genommen.

Vor Gericht gab sich der Angeklagte zu allen Vorfällen geständig. Er sei „in ein depressives Loch gefallen“ und habe wieder zu trinken begonnen.

„Warum werden Sie so aggressiv?“, fragte die Richterin. „Sie provozieren Gäste und Personal!“

Er sei mit seiner Lebenssituation unzufrieden, sagte der Angeklagte.

„So wie Sie sich aufführen, kennt Sie mittlerweile jeder Polizist in Eisenstadt“, ermahnte ihn die Richterin.

Weder die beteiligten Polizisten noch die bei dem Vorfall im Landhausstüberl verletzten Personen – zwei Männer und eine Frau - machten gegenüber dem Angeklagten Schadenersatz geltend.

Die Wohnungsnachbarin forderte für die beschädigte Tür und die gesundheitlichen Folgen mehr als 4000 Euro.

Der 38-Jährige wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt.

An die Nachbarin muss er 1830 Euro bezahlen, mit ihren restlichen Forderungen wurde sie auf den Zivilrechtsweg verwiesen.

Der Angeklagte nahm das Urteil an.

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