Luxusbau mit Seezugang entsteht in Oggau

„Die Natur vor der Haustür“ versprechen die Projektbetreiber des „Seepark Oggau“. Seit einigen Wochen wird bereits am Rande des Neusiedler Sees an den 49 geplanten Wohneinheiten gebaut.
Bis 2022 sollen die zwischen 46 und 94 Quadratmeter großen Luxuswohnungen fertiggestellt werden. Zur Wohnanlage gehört neben einem Pool, einem Fitnessraum, einer 10.000 Quadratmeter großen Grünfläche samt Freizeitmarina mit 18 Bootsliegeplätzen auch ein direkter Seezugang. Projektbetreiber ist die Wiener „SUN.DECK Immobilientreuhand GmbH, die auch auf der Ostseite des Sees in Weiden ein ähnliches Bauprojekt betreibt.
Bürgermeister Thomas Schmid ist bezüglich des Projekts befangen, da sein Bruder am Bauprojekt beteiligt ist. Ihm gehören 50 Prozent der gitgo GmbH, der wiederum 50 Prozent der Seepark Oggau GmbH gehören. Die übrigen 50 Prozent hält die Firma PP77 Immo Invest GmbH des Oggauers Philipp Pallitsch.
Bauprojekt „mitten im Weltnaturerbe“
Problematisch ist allerdings die Lage „mitten im UNESCO Weltnaturerbe Neusiedler See“, die auch als Werbung für den Seepark dienen soll. Im Weltnaturerbe gelten besonders strenge Bauvorschriften. Der Bau muss daher vor Bewilligung genau geprüft werden.
Geplant war ein Hotel an Stelle der Kaserne
Die Vorgeschichte des Seeparks reicht bis in die Amtszeit von Thomas Schmids Vorgänger und Vater, Ernst Schmid, zurück. 2007 war die „See Kaserne“ samt des 63.000 Quadratmeter großen Areals in Oggau von der Republik verkauft worden. Neuer Eigentümer wurde unter anderem die „Seepark Projektentwicklungs GmbH“, der auch der Oggauer Philipp Pallitsch angehört. Der Kaufpreis fiel mit 695.000 Euro relativ günstig aus. „Bis Ende 2010“, hieß es 2007 in einer Aussendung, „werden Bebauungen für geförderte und frei finanzierte Wohnformen sowie Einrichtungen für Gastronomie, Freizeit und Sport entstehen.“
„Eigentlich hätte dort ein Hotel entstehen sollen. Die Käufer haben das vertraglich zugesichert, andernfalls werde eine Zahlung von einer Million Euro fällig“, schildert Schmid. So kam es dann auch. Für die Betreiber dürfte der Seepark aber wohl trotz der Strafe Profit abwerfen. Seit 2007 sind allerdings erst „knapp zehn Häuser“ tatsächlich gebaut worden. Der Gemeinde bleiben dagegen von den Neubauten nur ein kleines Plus durch Kanalgebühren.