Josef Sparrer: Mit Humor gegen Masken-Mangel. Der niedergelassene Arzt Josef Sparrer wurde mit einem humorvollen Video über den Mangel an Schutzmasken bekannt. Der BVZ erklärt er den ernsten Hintergrund.

Ein Video sorgt bereits seit einigen Wochen im Netz für gute Laune. Doktor Josef Sparrer aus Breitenbrunn zeigt darin wie man Männerbinden als Gesichtsmasken tragen kann. „Auch wenn man das Video nur halb ernst nehmen kann, kann man es als kreativen Denkanstoß nutzen“, so Dr. Sparrer.
Mit Humor gegen Masken-Mangel
Josef Sparrer bestellte bereits vor Wochen 700 Masken. Genauso wie viele andere Ärzte wurde er ständig vertröstet. Von den bestellten Masken fehlt nach wie vor jede Spur. Von der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt bekam er unter Vorlage des Ärzteausweises lediglich fünf Masken zur Verfügung gestellt. Aus Frust entstand schließlich ein unterhaltsames Video, welches unter anderem auf Facebook abrufbar ist und bereits für viele Lacher sorgte – weitere Videos sind bereits in Planung. Mit dem Satz „Was untenrum schützt, kann auch oben schützen“, begann er das Video.
Schließlich erklärte er seine Idee, wie man Männerbinden zu Gesichtsmasken umfunktionieren kann. Im weiteren Verlauf des Videos zeigt er eine Schritt für Schritt Anleitung. Auf diese geniale Idee kam er im Supermarkt, als er durch die Hygieneabteilung spazierte.
„Das Echo ist sehr groß – ein Kollege aus Wien, hat das Video mit der Idee zur Schutzmasken-Improvisation unter der Kollegenschaft in Wien verbreitet. Auch auf unserer Facebook-Seite, die wir erst vor kurzem ins Leben gerufen haben und auf der wir unsere Community mit den aktuellsten medizinischen Infos, insbesondere zur Zeit mit Informationen zu Covid-19, auf dem Laufenden halten, bekommen wir sehr großen Zuspruch und zahlreiche positive Rückmeldungen. Wir haben innerhalb von nur 2 Wochen schon mehr als 100.000 Leute mit unseren Postings erreichen können“, freut sich Josef Sparrer.
Maskenpflicht in der Ordination
Auch in seiner Ordination in Breitenbrunn ist das Tragen von Masken beim Personal und bei den Patienten Pflicht. Wenn Patienten keine eigenen Schutzmasken haben, werden ihnen welche zur Verfügung gestellt. Größtenteils handelt es sich hierbei um selbstgebastelte Masken, da handelsübliche Operationsmasken, wie sie bereits beim Betreten der Supermärkte verteilt werden, nach wie vor für die Ordination nicht zur Verfügung gestellt werden. „Ich kann Sie aber beruhigen, es handelt sich dabei nicht um Männerbinden“, witzelt Dr. Sparrer. Einzig Anfang April wurden der Ordination von der Ärztekammer 20 Masken zur Verfügung gestellt, was für Sparrer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sei.
Wieso sind Masken so wichtig?
Dr. Josef Sparrer weist abschließend auf das notwendige Tragen von Masken hin. „Man kann davon halten was man möchte, in jedem Fall gilt: Wenn man selbst unwissentlich infiziert ist, kann man dadurch andere Menschen schützen,“ so Dr. Sparrer. Denn auch ein einfacher Mundschutz hält einen Teil der infektiösen, größeren Virentröpfchen ab, wenn man hustet oder spricht. Außerdem werden dennoch austretende kleinere Tröpfchen gebremst und fliegen nicht mehr so weit umher, wie ohne Schutz. Aber auch in diesem Fall gilt natürlich: Abstand ist der beste Schutz. Außerdem sollte man darauf achten, die Maske nicht anzufassen und nach dem Absetzen die Hände zu waschen. Des Weiteren gilt: trotz Maske in die Armbeuge husten und niesen. Am besten sollte man sich so verhalten, als ob man keine Maske trägt.
Mehr Masken auf dem Weg
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) gibt an, schon seit Wochen darum bemüht zu sein, Schutzmasken für ihre Vertragspartner aufzustellen. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ist es nun gelungen, für den niedergelassenen Bereich im Burgenland 4.500 Masken zu organisieren, insgesamt kommen in Österreich 236.900 Schutzmasken für Ärzte und andere Gesundheitsberufe in Verteilung. Diese werden vom Bund finanziert und von der ÖGK verteilt.