Krankenhaus Eisenstadt sagt Eröffnung ab

Erstellt am 08. Mai 2015 | 09:28
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Foto: NOEN, Werner Müllner
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Von Seiten des Krankenhauses wurde aus Enttäuschung über die aus ihrer Sicht nicht optimal laufenden Verhandlungen die Wiedereröffnung eines Krankenhausteils abgesagt.
Die nach dem Abschluss der Generalsanierung geplante offizielle feierliche Wiedereröffnung des Krankenhausbereichs „Haus C“ des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt am 20. Mai 2015 wird nicht stattfinden. Das gab der Konvent der Barmherzigen Brüder, seit über 250 Jahren Rechtsträger und Betreiber des Krankenhauses, am Freitag bekannt.

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Ulrich Fischer
Foto: NOEN, zVg

„Wir sind enttäuscht und frustriert, dass bestehende Zusagen nicht eingehalten werden. Wir müssen jetzt über eine Neuordnung der Kräfte und Ressourcen nachdenken“, so die Erklärung des Provinzials der Österreichischen Ordensprovinz, Frater Ulrich Fischer OH.

Jahrzehntelang bewährte Strukturen werden zerstört

Das Land Burgenland und der Orden der Barmherzigen Brüder haben in den vergangenen sieben Jahren rund 60 Millionen Euro in die Sanierung und den Ausbau des Ordensspitals investiert. Geplant war gemäß dem Auftrag des Landes Burgenland die Aufstockung der Bettenzahl von 375 auf 500 und eine entsprechende Erhöhung des Personalstands, insbesondere in den Bereichen der künftigen Abteilung für Neurologie mit Stroke-Unit (spezielle Station für die Akutbehandlung von SchlaganfallpatientInnen) und Neurofrührehabilitation sowie der ebenfalls neuen Palliativstation. Weiters ist damit auch die in der Zielplanung vorgesehene Erweiterung des tagesklinischen Leistungsangebots verbunden.

In den noch immer andauernden Gesprächen für das Budgetjahr 2015 werden ständig neue Hürden aufgebaut und inakzeptable Eingriffe in die Betriebsführung der Barmherzigen Brüder vorgenommen. Für den Orden ist es nicht nachvollziehbar, warum damit jahrzehntelang bewährte Strukturen zerstört werden.

Das Krankenhaus Eisenstadt ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung der burgenländischen Bevölkerung. Die Barmherzigen Brüder und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit hohem Engagement den weiteren Ausbau der Spitalsinfrastruktur forciert, so wie es von Beginn der Planungen an mit der Landesregierung vereinbart gewesen ist.

"Zusagen müssen eingehalten werden"

Der Orden sieht es als unvertretbar an, den Ausbau zuerst zu veranlassen und anschließend die erforderlichen Mittel für das Personal und den Betrieb für die gemeinsam geplanten und aus gesundheitspolitischer sowie demographischer Sicht notwendigen neuen Einheiten nicht zu genehmigen.

Es ist daher ein Anliegen des Ordens, dass die getätigten Zusagen eingehalten und der bis vor wenigen Monaten gelebte Dialog und die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe wiederbelebt werden, um – wie in den letzten über 250 Jahren – der burgenländischen Bevölkerung die bestmögliche Gesundheitsversorgung anbieten zu können.
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