„Kirtog is!“: Der Georgikirtag einst und heute

Erstellt am 28. April 2022 | 04:23
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Der Georgikirtag 2022 war ein voller Erfolg.
Foto: Dorfblick
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Der Kirtag in St. Georgen war und ist noch immer ein wichtiges Ereignis für die Dorfbevölkerung. Wir blicken zurück.

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Foto: BVZ

Für den Anlass kleidete man sich mit dem „Kirtogsgwaund“ neu ein. Eine Woche vorher wurden die Häuser auf Hochglanz gebracht mit dem „Weißna“ der Fassade. Die Frauen bereiteten viele Köstlichkeiten zu, wie den traditionellen „Bropatin“, ein Guglhupf aus Semmelbrösel im warmen Glühwein getränkt.

Das Aufstellen des Kirtagbaumes war der erste Höhepunkt und auch der Beginn des Kirtags. Anschließend traf man sich in der Tanzhütte, die eigens dafür mit Buchen-und Birkenzweigen hergerichtet wurde. Die Burschen luden die Mädchen zum Tanz ein, der bis in die frühen Morgenstunden dauerte.

Georgi-Weinkost von den 50ern bis in die 80er

Am Sonntag nach dem Essen ging die Familie mit den Verwandten gemeinsam „am Kirtog“. Die Kinder und Jugendlichen erhielten das „Kirtogsgöd“. Zum Ausgeben gab es viele süße und verlockende Angebote. Jedes Jahr kamen die gleichen Schausteller und Standler ins Dorf. Sie bauten das Kettenringelspiel, die Schifferlschaukel, das Autodrom, Schießbuden, Spielzeug- und Zuckerlstandl auf.

Den türkischen Honig konnte man nur am Kirtag kaufen. Auch Lebkuchenherzen, Schaumrollen, Kokosbusserl, Kokosstangerl und Zuckerwatte waren Tradition.

Mitte der 50er- bis 80er Jahre wurde die Georgi-Weinkost in der Kirtagswoche abgehalten. Das Festzelt im Hof der Weinstube Gampl war Anziehungspunkt für viele Gäste aus nah und fern. Hier wurden die verschiedenen Weine präsentiert und verkostet und das köstliche „Grühendl“ durfte nicht fehlen.

Die Tradition des Kirtags wird auch heute noch aufrechterhalten. Die Generationen tummeln sich gemeinsam am Festplatz, der einige Male den Standort wechselte, vom Dorfgasthaus, zur Brunnengasse und schließlich zum Sportplatz, wo er jetzt stattfindet.

Damals wie heute geht man „am Kirtog“, genießt die Kirtag Spezialitäten, das Zusammensitzen mit Familie und Freunden und erfährt dabei viele Neuigkeiten. Die Kirtag Attraktionen haben sich gewandelt, vom Kettenringelspiel zum Tagada, eine drehende und hüpfende Discoscheibe mit blinkenden Lichtern. „In Sank´Diring is imma vü los, fricha und hiaz“.