Haydn-Konservatorium wird private Hochschule

Erstellt am 26. November 2020 | 17:08
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Joseph Haydn Konservatorium
Foto: Joseph Haydn Konservatorium
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Das Joseph Haydn Konservatorium des Landes Burgenland in Eisenstadt wird eine private Hochschule. Die nötigen Umsetzungsschritte hat die Landesregierung am Donnerstag in einer Videokonferenz beschlossen, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit.

Um eine möglichst reibungslose Überführung des Konservatoriums in die neue Struktur zu gewährleisten, werde der frühere ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl als interimistischer Geschäftsführer eingesetzt.

Bis 1. Jänner 2021 soll eine gemeinnützige GmbH gegründet werden, um das Konservatorium unter das Dach der Landesholding Burgenland überführen zu können. Auf dieser Basis soll bis spätestens 1. September 2021 die für den Betrieb als private Hochschule erforderliche Akkreditierung beantragt werden, erläuterte Doskozil den Zeitplan.

Der Start als private Hochschule soll mit 1. September 2022 für das Studienjahr 2022/23 erfolgen. Steindl ist studierter Volkswirt und seit 2019 im Joseph-Haydn-Konservatorium beschäftigt. Er soll sich als interimistischer Geschäftsführer um alle betrieblichen operativen Aufgaben kümmern.

"Die Management-Fähigkeiten Franz Steindls sind unbestritten - er hat sie als langjähriges Regierungsmitglied ebenso bewiesen wie zuletzt als Marketing-Verantwortlicher im Konservatorium. Ich bin überzeugt, dass er ein Garant dafür ist, dass wir unseren ehrgeizigen Zeitplan für die Schaffung einer privaten Musik-Hochschule einhalten können", betonte der Landeshauptmann. Mit der Durchführung aller fachlichen und organisatorischen Schritte und der Vorbereitung der Akkreditierung wurde Direktor Tibor Nemeth betraut.

Derzeit werden 320 Studierende und Schüler am Joseph-Haydn-Konservatorium von 40 Lehrenden unterrichtet, die als Musiker, Komponisten und Pädagogen in der internationalen Szene aktiv sind. Um diese renommierte Musikausbildungsstätte weiterzuentwickeln, müsse man sie neu positionieren und aufwerten, so der Landeshauptmann: "Obwohl das Konservatorium international über einen Top-Ruf verfügt, hat sein derzeitiger Status außerhalb der 'Bologna-Struktur' gravierende Nachteile. Im Rahmen einer privaten Hochschule wird es in Zukunft möglich sein, Bachelor- und Master-Abschlüsse nach Bologna-Kriterien anzubieten."

Für das Burgenland sei dieses Vorhaben bildungs- und kulturpolitisch "eine Riesenchance", betonte Doskozil: "Wir können unser Bundesland als Standort im tertiären Bildungssektor stärken und es gleichzeitig noch stärker mit der 'Marke' Joseph Haydn verknüpfen."

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