Haydnkirche in Corona-Zeiten mit Online-Kreuzweg

Wegen der Corona-Pandemie ist die Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete Sehenswürdigkeit derzeit geschlossen. Mit einem Online-Kreuzweg ermöglicht die Pfarre Eisenstadt Oberberg den Menschen dennoch einen virtuellen Besuch.
Auf http://www.haydnkirche.at können die 20 Stationen betrachtet werden. Zu jeder Station gibt es ein eigenes Gebet, das jeweils eingesprochen wurde. Normalerweise öffnet der Kalvarienberg nach der Winterpause in der Karwoche wieder seine Pforten und ist für Besucher bei freiem Eintritt zu besichtigen. "Da dies heuer nicht möglich ist, haben wir eine Online-Variante des Kreuzweges geschaffen", erläuterte Propstpfarrer Wilhelm Ringhofer.
Mit seinen 20 statt 14 Stationen unterscheidet sich der Kreuzweg vom Oberberg von vielen anderen Kreuzwegen. Die einzelnen Stationen stellen die Leidensgeschichte Jesu - vom Ölberg bis zum Grab - in eindrucksvollen Bildern dar. "Auch in der Haydnkirche wird Ostern heuer anders gefeiert werden. Ich bin aber sehr froh, dass wir unseren Kalvarienberg auf diese Art zu den Menschen nach Haus bringen können", so Ringhofer.

Der Kalvarienberg wurde ab 1701 im Auftrag von Fürst Paul Esterhazy errichtet. Das Bauwerk umfasste zehn Kapellen, 18 Altäre samt einer Vielzahl an Nischen, Treppen, Grotten und Gängen aus Tuffstein und einer "Heiligen Stiege". Die in Stein und Holz verewigte Passionsgeschichte umfasste über 200 überlebensgroße barocke Figuren in ursprünglich 33 Stationen, von denen im Zuge von Umbauten manche wieder weichen mussten.
1908 wurden als Schnitzarbeiten drei Stationen und die Auferstehungs- und Himmelfahrtskapelle hinzugefügt. Größere Renovierungen erfolgten zuletzt von 1994 bis 1996 sowie seit 2015. Im Jahr 2007 wurde das Jubiläum "300 Jahre Kalvarienberg" begangen.