Interview mit Thomas Steiner: Von Bäumen und PKW

BVZ: Das Stadtbaumkonzept sieht 16.500 Bäume im Stadtgebiet vor, wofür ja einige neu gepflanzt werden müssen. Hat die Pandemie die Pläne etwas verlangsamt?
Thomas Steiner: Derzeit sind wir sogar über Plan, der ja bist 2030 ausgelegt ist. Hauptgrund dafür ist sicher die Baumschule, in der wir unsere „Stadtbäume“ selber züchten. Das Feedback aus der Bevölkerung ist gut, den Eisenstädter ist Begrünung ein sehr wichtiges Thema. Wir haben sogar schon rund 80 Baumpaten. Dieses Modell der Baumpatenschaft ist so erfolgreich, dass es schon andere Gemeinden wie Hornstein übernommen haben.
Ein wichtiger Teil der Begrünungs-Offensive ist der Stadtteilpark auf den Kirchäckern. Kommen hier schon Bäume aus der städtischen Schule hin?
Steiner: Hier kommen die Stadtbäume aus der eigenen Schule noch nicht zum Einsatz, wir wollen hier Bäume setzen, die teilweise schon 50 Jahre alt und richtig groß sind. Mit dem Aussetzen wollen wir heuer schon beginnen. Unser erklärtes Ziel war ja, dass wir mit dem Park fertig sind, bevor die ersten Bewohner einziehen. Der neue Stadtteilpark soll aber auch alle anderen Eisenstädter anlocken.
Dazu wird es auch Gewerbeflächen brauchen.
Steiner: Beim Eingang zum Park von der Seite der Bischof Laszlo-Straße aus sind diese Flächen geplant, hier wäre Raum etwa für ein Café vorgesehen. Natürlich muss erst einmal ein Betreiber gefunden werden, was nicht immer einfach ist.
Laut Plan soll auch eine Wasserfläche dort hinkommen?
Steiner: Ja, diese wird ein begehbarer Brunnen, der Kindern Abkühlung an heißen Tagen bieten soll. Die Abkühlung städtischer Hitzeinseln war ein wichtiges Thema, daher wird auch die Bischof Laszlo-Straße zu Allee gemacht.
Insgesamt entsteht hier also eine schöne kleine Laufrunde, die jetzt schon Teil meiner regelmäßigen Laufrunde ist.
Wie ist die Nachfrage nach den Wohnungen?
Steiner: Es wird – wie in allen Bereichen der Stadt – kein Problem sein, die Wohnungen zu vergeben.
Mit Fertigstellung der Kirchäcker-Bauten wird der PKW-Verkehr in der Stadt weiter ansteigen. Soll als Ausgleich der Einpendler-Verkehr reduziert werden? Die SPÖ will ja Park and Ride-Anlagen an der Stadtgrenze?
Steiner: Wer jetzt noch mit dem Auto durch den Innenstadt-Verkehr fahren will um direkt vor der Firma zu parken, wird sich von keiner Park and Ride-Anlage davon abbringen lassen. Wir setzen auf Bewusstseinsbildung, etwa durch die derzeitige Radfahr- und Fußgeh-Offensive. Sichere Radwege und grünere Gehwege laden eher ein, das Auto stehen zu lassen. In ein paar Minuten ist man in Eisenstadt ja überall.
Wo sehen sie weitere Potenziale zur PKW-Verkehrs-Reduktion?
Steiner: Wir führen gute Gespräche mit Nachbar-Gemeinden über Pendlerverkehr mit Bus und Rad. Hier setze ich stark auf das Thema E-Bikes.