Spital: Zwist um Krankenbetten

Erstellt am 31. Dezember 2014 | 06:48
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Krankenhaus Spital Eisenstadt
Foto: NOEN, Müllner
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500 statt 400 Betten: Zwischen dem Land und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt gibt es Diskussionen.
Wie vor Weihnachten bekannt wurde, gibt es bei den Budgetverhandlungen zwischen Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt und dem Land Diskussionen.

Plan- und Wunschsoll gehen auseinander

Vereinfacht erklärt, steht dem Burgenland laut österreichischem Strukturplan nur eine gewisse Anzahl von Betten zur Verfügung, alles darüber hinaus muss vom Land bezahlt werden.

Doch nun gehen das Plansoll 2015 und das Wunschsoll der Barmherzigen Brüder anscheinend weit auseinander. Denn das private Krankenhaus hat geplant, Betten aufzustocken. Der Sprung von knapp 380 auf 500 Betten ist dem Land zu groß.

Zum Vergleich: Die Aufstockung wäre etwa so hoch wie die Gesamtbettenanzahl des Krankenhauses Güssing (132 Betten). Im Land ist von einer Obergrenze von 400 Betten die Rede. Begründet wird die Erhöhung von der Krankenhausleitung vor allem mit der neuen, vor der Eröffnung stehenden Neurologischen Abteilung.

Betten reduzieren oder umschichten

Von beiden Seiten wird nun zwar betont, dass die Gespräche konstruktiv seien, dennoch sparte Gesundheitslandesrat Peter Rezar (SPÖ) nicht an Kritik und ließ keinen Zweifel daran, warum die Vorstellungen derart weit auseinanderliegen: Im Eisenstädter Krankenhaus habe man „den innovativen Weg der KRAGES“ nicht mitgemacht: „Vor allem im tagesklinischen Bereich gibt es da noch Aufholbedarf“, so Rezar. Speziell dort sei das Krankenhaus noch säumig.

Zur Diskussion um die Obergrenze von 400 Betten hält KRAGES-Geschäftsführer René Schnedl fest: „Die Zahl der 500 Betten stammt noch aus der Planung des Jahres 2009. Und man darf nicht vergessen: 400 Betten sind auch nicht wenig. Zudem ist die Neurologie in Eisenstadt nie infrage gestanden.“

Betten Reduzieren oder Umschichten sind die Alternativen. Es sei zwar möglich, dass es weniger würden, oder sie „ziehen von anderen Abteilungen Betten ab bzw. optimieren, wie das die KRAGES in den letzten Jahren gemacht hat.“

Rezar und Schnedl möchten in den Verhandlungen nun weiter „Überzeugungsarbeit“ leisten. Mit Verweis auf die Fonds-Finanzierung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder betont Rezar: „Die Vorgaben werden schon von uns kommen. Denn auf der ganzen Welt ist es so, dass der, der zahlt, auch anschaffen darf.“
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