Weihnachtsgeschäft: „Das Jammern ist jetzt verboten!“

Erstellt am 12. Dezember 2020 | 04:00
Lesezeit: 2 Min
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Stefanie Zardi von „Steffi‘s Mode“, Bürgermeister Thomas Steiner, Juwelierin Vera Kröpfl und Norbert Lattner von der Buchhandlung Nentwich...
Foto: BVZ
Eisenstadts Geschäfte brauchen heuer den Dezember-Umsatz dringender denn je – ein Gutschein soll dabei helfen.
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Auf die Schokoladenseite der Corona-Hilfsaktion der Bundesregierung sind alle drei nicht gefallen: Stefanie Zardi von „Steffi‘s Mode“, Juwelierin Vera Kröpfl und Buchhandlung Nentwich-Geschäftsführer Norbert Lattner rechnen nur mit 40 Prozent Umsatz-Rückvergütung. „Aber wir müssen nach vorne schauen und unsere Kunden überzeugen, dass der Service und das Shopping-Erlebnis bei uns in der Stadt schöner ist, als bei Internet-Riesen“, gibt sich Kröpfl kämpferisch. Sie betont: „Das Jammern ist in dieser Situation verboten!“

Den Kämpfergeist seiner Händler unterstützt die Stadt in Form von Gutscheinen. Bereits in der ersten Welle konnten die städtischen Gutscheine und Gewinnspiele zu einem Umsatz von 1,1 Millionen Euro in Eisenstadt beitragen. Auch in der zweiten Welle gingen Gutscheine an alle Eisenstädter. Diese insgesamt 420.000 Euro schweren Hilfpakete sind gleichzeitig ein Aufruf an die Eisenstädter, den Bürgermeister Thomas Steiner so formulierte: „Kauft zuhause, kauft regional! Damit helfen wir den Unternehmern in der Stadt und nicht Aktionären von Online-Handelsriesen!“

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... sowie die Eisenstädter Wirtschaftskammer rund um Leiter Christian Schriefl (li.) riefen die Eisenstädter auf, zu Hause einzukaufen.
Foto: BVZ

Bereits die erste Gutscheinwelle zeigte Wirkung: Alle drei Händler konnten einen hohen Rücklauf beobachten. Dieser stimmt sie mutig für den Kampf gegen Amazon.

Dieser wird nämlich nicht einfach: 40 Prozent der burgenländischen Geschenke-Käufer wollen heuer im Internet zuschlagen – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, hat eine Umfrage der Wirtschaftskammer ergeben. Aber immerhin schon 14 Prozent wollen das in österreichischen Onlineshops tun, ganze 22 Prozent wollen generell bewusst regional einkaufen.

Das beliebteste Geschenk dürfte heuer laut Umfrage der Gutschein werden, was Steiner ebenso in die Karten spielt wie Christian Schriefl. Seine Eisenstädter Wirtschaftskammer-Regionalstelle bewarb bei einer Aktion in der Fußgeherzone ebenfalls Einkaufsgutscheine.

Platz zwei und drei im Geschenke-Ranking geht übrigens an die Kategorie Mode und Buch – und die könnte man ja gleich mit den vielen Gutscheinen in der Eisenstädter Innenstadt einkaufen gehen.

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