Wulkaprodersdorf fastet gemeinsam
Wulkaprodersdorf fastet gemeinsam. Fasten für den guten Zweck - und ganz unterschiedlichen Gründen - mit selbstgemachten Fastensuppen.
Auch heuer lud die Pfarre Wulkaprodersdorf, rund um Pfarrmoderator Stefan Jahns, zum traditionellen Fastensuppen-Essen. Am vergangenen Sonntag genossen zahlreiche Gäste eine Mahlzeit in angenehmer Gesellschaft. Nach dem Gottesdienst wurden im Pfarrheim die von den Mitgliedern des Pfarrgemeinderats zubereiteten Fastensuppen wie Knoblauchcreme-, Kürbiscreme oder Bohnensuppe, angeboten. Viele Kirchenbesucher folgten der Einladung.
Verschiedene Gründe fürs Fasten innerhalb mehrerer Generationen
Anlässlich dieses Fasttages erzählten Einige von ihren persönlichen Hintergründen in der Fastenzeit. Darunter auch Justine, 87, die erklärte, dass sie in der Fastenzeit auf Mehlspeisen und Fleisch verzichte, da ihr der religiöse Aspekt des Fastens am Herzen liege. Andere fasten, weil Angehörige einen Denkanstoß geben:
Ich faste, weil mein Enkelkind sagt, ich habe einen dicken Bauch. Franz, 68
Für Schülerin Anna, 16, ist die Fastenzeit die Zeit im Jahr, in der sie bewusst auf Süßigkeiten verzichtet. Der Verzicht fiele ihr schwer, jedoch sei gerade das der Grund des Fastens. Aus den 40 Tagen ginge sie gestärkt und innerlich gereinigt hervor.
„Frei werden, frei sein ...“
Auch Ortspfarrer Stefan Jahns begründet die Wichtigkeit der Fastenzeit mit folgenden Worten: „Man soll wieder ganz frei werden in dieser Zeit. Frei werden von dem, was uns beschäftigt und auf Gott schauen. Der eine hat das Internet, der andere hat den Alkohol ...“ Jahns bringt damit die heutigen Probleme der Gesellschaft zur Sprache und ruft im Interesse aller zum Fasten auf.
40 Tage zu fasten ist für jung und alt auch heute noch von großer Wichtigkeit. Der bewusste Verzicht auf Lebensmittel, Genussmittel oder vielleicht das Internet soll die Fastenden mit einem tiefen Gefühl der inneren Ruhe und Reinigung belohnen. Der Reinerlös kommt karitativen Projekten zugute.