Filmpreis für Eder


VON MARIO KANITSCH
EISENSTADT / „Es ist ein Porträt von sechs real existierenden Jugendlichen in ihrem letzten Jahr an der Hanna Highschool in Brownsville, Texas. Stolz wird jeden Morgen vor der Schule die amerikanische Flagge gehisst und der Traum von Wohlstand und Freiheit gefeiert. Die Realität hingegen ist hart: Drogen, Gewalt und Securities am Schuleingang sind an der Tagesordnung“, erzählt Regisseurin Barbara Eder kurz die Geschichte ihres Films „Inside America“.
Die gebürtige Eisenstädterin wurde vergangenen Samstag beim Max Ophüls Filmfestival in Deutschland mit dem Spezialpreis in der Kategorie Langfilm ausgezeichnet. Die Idee zum Film entstand während eines einjährigen Aufenthaltes an der amerikanischen Schule, in welcher der Film spielt.
„Als Jugendliche machte ich ein Austauschjahr in Amerika, welches mich ausgerechnet nach Brownsville, Texas, brachte – ein Ort, den ich nicht wirklich mochte, schließlich träumte ich von New York oder Los Angeles. Zu meiner Überraschung fand ich dort eine Gesellschaft wieder, die sowohl erschreckend als auch faszinierend war“, beschreibt die Regisseurin ihre Erfahrungen.
In Zusammenarbeit mit Produzentin Constanze Schumann entstand dann ein Konzept, das Drehbuch und schließlich der Film. Schon als Jugendliche war Barbara Eder kreativ und drehte bereits während ihrer Schulzeit am Theresianum Eisenstadt im Rahmen des Unterrichts erste Filme. Danach besuchte sie die Wiener Filmakademie und wurde dort von Wolfgang Glück und Michael Haneke unterrichtet.
Mit Filmen Emotionen beim Zuschauer erzeugen
„Was mich am Film interessiert, sind die Geschichten, die man real werden lassen kann, und die Welten, die man kreiert. Es ist, wie jede Kunst, ein Medium, das Emotionen im Betrachter auslösen kann. Diese Emotionen zu erzeugen, das ist für mich das Spannende am filmischen Schaffen“, schwärmt die Filmemacherin über ihre Leidenschaft.
Das Max Ophüls Filmfestival ist im deutschsprachigen Raum das wichtigste Festival für Nachwuchskünstler in der Filmszene. Die Verleihung des Spezialpreises, so Eder, sei nicht nur eine unglaubliche Auszeichnung ihrer Arbeit, sondern lasse auch auf einen tollen Kinostart hoffen.
„Inside America“ wird ab 11. Februar in den österreichischen Kinos zu sehen sein.