Eine Kleinhöfleiner Legende wird 80. Er war Feuerwehr-Kommandant, Kirchen-Mesner, trainierte mit Tischtennis-Stars wie Werner Schlager und brachte den Sport nach Kleinhöflein. Die BVZ sprach mit Franz Reisner.

Von Reinhold Woditsch. Erstellt am 12. September 2019 (05:33)
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Reinhold Woditsch

Beim Betreten des Hauses von Franz Reisner in Kleinhöflein stechen zuerst die vielen katholischen Bilder und Devotionalien ins Auge. „50 Jahre war ich in der Kirche aktiv und fünf Jahre lang arbeitete ich als Mesner hier in Kleinhöflein“ erklärt er stolz. „Leider musste ich mit dieser wunderschönen Aufgabe aufhören, weil meine Frau gesundheitliche Probleme bekommen hat.“

Mit Tischtennis gegen Rheuma

Der Grund des Besuches war aber nicht nur seine kirchliche Tätigkeit, sondern vor allem sein Engagement im burgenländischen Tischtennis. Bis heute ist Reisner, der am 25. August seinen 80. Geburtstag feierte, als Hobbyspieler aktiv. „Mein Rheumatologe hat gesagt, dass ich mich so viel wie möglich bewegen muss. Deshalb gehe ich zwei Mal pro Woche für je zwei Stunden Tischtennis spielen“, erklärt er im Gespräch. Davor war Reisner über 20 Jahre aktiver Spieler und Gründungsobmann des TTV DSG UNION Kleinhöflein.

Begonnen hat alles im Jahr 1979. Damals gab es immer wieder sogenannte Ortsturniere, an denen auch er als aktiver Spieler teilnahm. „Eines Tages kam nach so einem Turnier Reinhard Engel zu mir und schlug vor, einen Verein zu gründen. Was ich damals nicht wusste war, dass Engel bereits zuvor österreichischer Staatsmeister geworden ist“ lacht Reisner. „Wir haben damals mit fünf Mannschaften und ungefähr 15 Mitgliedern begonnen und mussten uns von der untersten Klasse erst einmal hochspielen.“

Später kamen dann mehr gute Spieler wie der Pepi Frank dazu und in den 80er Jahren stand die Mannschaft dann kurz vor dem Einzug in die Bundesliga. Dazu fehlte dann allerdings die Zeit: „Niemand hatte die Möglichkeiten, für Spiele bis Vorarlberg zu reisen. Da ich im Hauptberuf Weinbauer war, musste ich ohnehin schon viele wertvolle Wochenenden für den Tischtennissport opfern. Während dieser Zeit hat mich meine Frau beruflich aber sehr großzügig unterstützt“, erzählt der stolze Großvater.

Training mit Werner Schlager

Auch an Österreichs wohl berühmtesten Tischtennisspieler, Werner Schlager, kann sich Reisner gut erinnern: „Sein Vater Rudolf trainierte damals Kinder und Jugendliche. Wenn er keine Zeit hatte, schickte er einen seiner beiden Söhne zum Training. Werner tat sich mit den Kindern allerdings etwas schwer, weil er eine enorm ruhige Persönlichkeit hatte. Alle sahen aber, dass er extrem stark war und sein Vater sagte ihm den Weltmeistertitel schon damals voraus.“

Kleinhöfleiner Urgestein

Heute zählt der TTV DSG UNION Kleinhöflein rund 50 Mitglieder und trainiert an sieben Tischen in der Volksschule Kleinhöflein.

Am Ende des Gespräches lenkt Reisner noch den Blick auf Bilder von ihm und seinem Enkel in Feuerwehruniform und erzählt beiläufig, dass er auch 16 Jahre lang Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kleinhöflein war. Natürlich machen all diese Ehrenämter Franz Reisner zu einem sehr beliebten und wichtigen Mitglied der Kleinhöfleiner Dorfgemeinschaft.

Bleibt überflüssig zu erwähnen, dass sich die BVZ sehr gerne in die hohe Zahl der Gratulanten zu Reisners 80. Geburtstag einreiht.