A3-Lärmschutzwände: Einigung zwischen allen Parteien

Die Asfinag, das Land und die Gemeinde Großhöflein haben sich nach über zwei Jahren Verhandlung auf eine Bauvariante und die Finanzierung geeinigt, wie auf einer Pressekonferenz in Eisenstadt mitgeteilt wurde. Die Bewohner hatten seit Jahren eine Entlastung gefordert.
Die Lärmschutzwand soll 1,5 Kilometer lang und fünf Meter hoch werden. Der Baustart ist für Herbst 2020 geplant. Bis Herbst 2021 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Insgesamt wird das Projekt 1,9 Millionen Euro kosten. 985.000 Euro kommen von der Asfinag, 905.000 Euro von Land und Gemeinde, wobei das Land der Großteil davon übernimmt. Zusätzlich zu der Lärmschutzwand soll außerdem der gesamte Streckenabschnitt der A3 zwischen Müllendorf und Eisenstadt mit lärmminderndem "Flüsterasphalt" ausgestattet werden. Durch den neuen Fahrbahnbelag werde die Lärmbelastung um zwei Dezibel sinken, betonte die Asfinag.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigte sich erfreut, dass eine Einigung erzielt werden konnte. "Das Land nimmt dafür auch eine finanzielle Kraftanstrengung in Kauf - aber das ist wichtig, um die Lebensqualität der Bevölkerung an diesem neuralgischen Straßenbereich zu erhöhen", betonte er. Es handle sich um eine Lösung im Sinne der Bürger. Sein Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) sagte, man habe eine Lösung gefunden, mit der "alle Partner leben können" - auch die Bürgerinitiative Großhöflein, die seit Jahren Verbesserungen beim Lärmschutz gefordert hatte. Man sei mit der getroffenen Vereinbarung "sehr glücklich", betonte Andi Kollwentz von der Initiative: "Vier Jahre Engagement der Bürgerinitiative haben damit Früchte getragen." Eine ursprünglich auch überlegte Tunnelvariante sei nur schwer umsetzbar gewesen.
Die Grünen und Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland (LBL) begrüßen die Errichtung der Lärmschutzwand. Beide hätten sich in der Vergangenheit mehrfach dafür stark gemacht. Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen, forderte in einer Aussendung zudem eine Geschwindigkeitsreduktion auf der A3 - vor allem in der Nacht und für Lkw. Kölly hingegen wünscht sich weitere bauliche Maßnahmen gegen Lärmschutz. Es brauche einen "Lückenschluss" bis zur ungarischen Grenze.
Die Errichtung der Lärmschutzwand soll zeitgleich mit der geplanten Sanierung der A3 zwischen dem Knoten Eisenstadt und Hornstein erfolgen, berichtete Asfinag-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl. Diese war eigentlich erst für 2022 angedacht, wird nun aber "zugunsten des Lärmschutzes bereits auf das kommende Jahr vorgezogen". Die Bürger der beiden Ortschaften hatten zuletzt mehrere Transparente entlang der Strecke aufgestellt, etwa mit der Bitte langsamer zu fahren: "Euer Lärm verletzt uns".