Heizöl veruntreut: Prozess in Eisenstadt

Erstellt am 13. Dezember 2012 | 15:05
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Ein Fall von mutmaßlicher Veruntreuung in großem Stil (es geht um etwa 1 Mio. Euro) wird am Freitag im Landesgericht Eisenstadt aufgerollt: Fünf Tankwagenfahrer müssen sich vor einem Schöffensenat verantworten.
Sie sollen bei Lieferungen an Kunden in Niederösterreich, der Steiermark und im Burgenland über Jahre hinweg insgesamt rund 1,1 Millionen Liter Heizöl, Diesel sowie Motor- und Getriebeöl abgezweigt und in Eigenregie weiterverkauft haben. Der Gesamtschaden wird auf über eine Million Euro geschätzt.

Der Fall war Anfang Oktober publik geworden und hatte wegen seiner Dimensionen für Aufsehen gesorgt. Ermittler forschten über 50 Abnehmer aus, die von den Chauffeuren mit den unterschlagenen Betriebsmitteln zu einem verbilligten Preis beliefert worden sein sollen. Die mutmaßlichen Hehler werden gesondert verfolgt, hieß es aus dem Landesgericht.

Hinsichtlich der geschädigten Kunden ging man von einer möglicherweise sogar vierstelligen Zahl aus. Um das Heizöl beziehungsweise den Treibstoff abzuzweigen, sollen sich die Angeklagten im Alter von 29 bis 58 Jahre einer speziellen Vorrichtung bedient haben.

Dadurch wurde zusammen mit dem Heizöl auch Luft in größerer Menge in die Tanks gefüllt. Das konnte eine - je nach Lieferung - um bis zu 150 Liter verringerte Heizöl-Abgabemenge zur Folge haben, obwohl der korrekte Wert ausgewiesen wurde.

Die Angeklagten hatten sich bisher geständig gezeigt. Vier Fahrern werden veruntreute Mengen von rund 140.000 bis 500.000 Liter zur Last gelegt. Ein weiterer Chauffeur soll etwa 11.300 Liter Motor- und Getriebeöl abgezweigt haben.

Auch die Zeiträume variieren: So soll einer der Männer seit 2003 bis Juni dieses Jahres aktiv gewesen sein. Ein anderer habe laut Anklage 2010 mit den illegalen Machenschaften begonnen.
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