Raumplanung mit Maß und Ziel

Erstellt am 13. November 2021 | 06:21
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„Gesundes Wachstum“. Bürgermeister Christoph Wolf mit dem Bebauungsplan.
„Gesundes Wachstum“. Bürgermeister Christoph Wolf mit dem Bebauungsplan.
Foto: zVg
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Der Hornsteiner Gemeinderat beschloss eine Änderung des Bebauungsplanes und ein örtliches Entwicklungskonzept.

Am Montag wurde bei der Gemeinderatssitzung die Neuerlassung des örtlichen Entwicklungskonzeptes und die Änderung des Bebauungsplanes für den Ort beschlossen. Betroffen sind davon auch die Grundstücke am Neufelder See, der bekanntlich zum größten Teil auf Hornsteiner Gemeindegebiet liegt. Damit soll festgelegt werden, wie und wohin Hornstein wächst. „Für gesundes Wachstum, gegen verdichteten Wohnbau“, lässt sich die Intention der Bürgermeister-Partei ÖVP zusammenfassen. Seit Dienstag liegen Entwicklungskonzept und Bebauungsplan im Rathaus auf, dort können Interessierte bis 21. Dezember Einsicht nehmen.

Ein Anliegen war Bürgermeister Christoph Wolf dabei der Stopp von verdichtetem Wohnbau — etwa eng aneinander gedrängte Reihenhaus-Siedlungen. Dazu hat man in Hornstein den Weg einer Mindestfläche pro Wohneinheit gewählt. Mindestens 350 Quadratmeter Bauland sind ab sofort pro Wohneinheit notwendig. So soll verhindert werden, dass Investoren oder Private unbeliebte Satellitensiedlungen im Ort oder gar am Ortsrand aus dem Boden stampfen.

Wachstum in geregelten Bahnen

Um durch Wohnbauprojekte nicht den Verkehr und Parkflächen zu überlasten, werden zudem nun mindestens zwei Parkplätze auf Eigengrund errichtet werden, auch die Hauseinfahrten und deren Breiten werden im neuen Bebauungsplan geregelt. Mindestbauplatzgrößen sollen die Teilung von Grundstücken regeln und zu kleinteilige Parzellierung verhindern. Außerdem wurde noch die Bebauungsdichte (das Verhältnis von Baugrundfläche zu Gebäudefläche) erstmals für den ganzen Ort reguliert.

„Neben dem Erhalt des Bestands im Ortskern achten wir bei der Erweiterung unseres Siedlungsgebiets besonders auf die Bedürfnisse des örtlichen Natur- und Umweltschutzes und haben uns somit bewusst für Siedlungsgrenzen entschieden“, schildert Wolf.

Erhalt des Dorfcharakters, aber nicht zu restriktiv

Im Fokus stehe aber die Verwertung bestehenden Baulandes: „Mit dem Aufschließungsprojekt Lodischäcker ist es uns gelungen, bereits gewidmetes Bauland anzukaufen und Bauplätze für Hornsteiner Familien zu schaffen“, ist der Ortschef stolz. Bei den Baurichtlinien achte man zwar auf den Erhalt des Dorfcharakters, will aber gleichzeitig nicht zu restriktiv vorgehen: Auch moderne Architektur soll in lockeren Siedlungsgebieten zulässig sein.

Die langfristige Planung sieht vor allem auch die Verwertung der bestehenden Baulandflächen vor. Im Aufschließungsprojekt Lodischäcker kaufte die Gemeinde etwa gewidmetes Bauland an und stellte somit Bauplätze für die Hornsteiner Bevölkerung zu Verfügung. Aus den Fehlern der Vergangenheit habe man in der Gemeinde jedenfalls gelernt, so Wolf mit Blick auf Zersiedelung und verdichteten Wohnbau in seiner Gemeinde.

See-Anrainer müssen auf den Teilbebauungsplan für die Seesiedlung noch warten. Dieser werde derzeit noch fixiert und soll in Kürze aufliegen. Vorgesehen ist eine „liberale Bauweise“. Details könnten in der nächsten Gemeinderatssitzung am 13. Dezember folgen.