THC im Hanfshop verkauft. Neben dem harmlosen CBD wurde in einem „Growshop“ auch Marihuana mit THC verkauft. Urteil: 18 Monate Freiheitsstrafe.

Von BVZ Redaktion. Erstellt am 20. Mai 2021 (04:55)
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr
Hanf
Hanf
APA (dpa)

„Sie sind einer derjenigen, die dafür mitverantwortlich sind, dass Grow-Shops so einen schlechten Ruf haben!“, hielt Richterin Karin Lückl am Dienstag dieser Woche dem 30-jährigen Angeklagten vor, der sich mit seinem gleichaltrigen ehemaligen Mitarbeiter wegen der Produktion und Weitergabe von Suchtgift vor Gericht verantworten musste.

Unter dem Ladentisch gab es in dem CBD-Shop auch Marihuana-Blüten, die mehr als die erlaubten 0,3 Prozent der psychoaktiven Substanz THC enthielten, und aus der Aufzucht des 30-Jährigen stammten.

„Schoafes“ sagten die Insider dazu, die auch wussten, dass die Sorte „Blueberry“ THC enthielt.

„Ich nahm selber Kreuzungen vor, da kann das passieren“, sagte der Angeklagte.

Außerdem hatte er an Kunden des Hanfshops Pflanzenstecklinge verkauft, von denen er wusste, dass diese zur Erzeugung THC-hältiger Blüten benützt werden würden.

„Ich fragte nicht, wo das herkam. Es war da“

Der Zweitangeklagte war als Mitarbeiter in dem Growshop tätig gewesen und für diesen Job extra ins Burgenland übersiedelt. Der Hauptangeklagte habe Cannabis angebaut, das habe er gewusst, so der 30-Jährige. „Die Rede war von CBD für das Geschäft. Die THC-Pflanzen werden auch dabei gewesen sein. Ich fragte nicht, wo das herkam. Es war einfach da“, sagte der Zweitangeklagte.

Der Hauptangeklagte wurde zu 18 Monaten Freiheitsstrafe, davon 13 Monate bedingt verurteilt und nach dem Prozess aus der U-Haft entlassen. An den Staat muss er 7500 Euro bezahlen, das ist jener Betrag, mit dem er sich durch den Drogenverkauf bereichert hatte.

Der Zweitangeklagte wurde wegen Suchtgifthandels und unerlaubten Umgangs mit Suchtgift zu zehn Monaten Haft bedingt verurteilt. Beide Angeklagten nahmen die Urteile an.