Eisenstadts Stadtzentrum füllt sich wieder

Wir erleben in Eisenstadt etwas in der Politik vergangen Geglaubtes, nämlich eine ideologische Auseinandersetzung zwischen ÖVP und SPÖ. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil glaubt, klassisch sozialdemokratisch, an die fortschrittliche Funktion des Gesetzes. Seine Raumplanungsnovelle will den Bau neuer Supermärkte an der Peripherie verhindern und sie ins Stadtzentrum holen. Bürgermeister Thomas Steiner hingegen setzt, klassisch christlichsozial, auf Veränderung durch Anreize für die Wirtschaft.
Schöner, erreichbarer und geförderter
Die neue Raumplanung muss sich in den nächsten Jahren beweisen, über das „Marshall-Plan“ getaufte innenstädtische Förderpaket konnte am vergangenen Mittwoch bereits eine Zweijahres-Bilanz gezogen werden. Herzstück dieses Plans ist der Innenstadt-Bonus, der Unternehmensansiedelungen in der Innenstadt in den ersten drei Jahren mit erst 500, dann 300 und im letzten Jahr mit 200 Euro unterstützt. 17 Betriebe würden das derzeit in Anspruch nehmen, so Steiner. Er ist stolz: „Vor ein paar Jahren waren bis zu 15 der 69 Geschäftslokale leer, jetzt sind es sechs.“ Dabei gäbe es österreichweit genug Städte, wo dieLeerstandsquote über 20 Prozent ausmacht, lobte ÖVP-Nationalrat Kurt Egger das Konzept.
Über eine Million mache das Investionspaket insgesamt aus, zu dem ja auch Verschönerungsmaßnahmen wie in der Fanny-Elßler-Gasse, Begrünungsmaßnahmen, ausgegebene Eisenstadt-Gutscheine im Wert von 400.000 Euro und die besseren Auto-freien Erreichbarkeit der Innenstadt durch den Stadtbus zählen.
„Im Namen der Wirtschaft bedanke ich mich für dieses Paket“, wandte sich Wirtschaftskammmerpräsident Peter Nemeth an Steiner. Da Nemeth nicht nur Altbürgermeister sondern auch Autohaus-Besitzer ist, fügt er scherzend hinzu: „Und das obwohl ich Autos eigentlich sehr gerne mag.“