Das Kreuz mit dem Kreuzerl
Jedes Journalismus-Lehrbuch warnt davor, eine Kolumne mit einer Plattitüde zu beginnen. Aber es geht nicht anders, hier kommt sie: Gemeinderatswahlen haben ihre eigene Logik. Da hat etwa landespolitisches Gewicht in Steinbrunn gewirkt, zehn Kilometer weiter in Wulkaprodersdorf nicht. In Wimpassing gewinnt die ÖVP eine Volksabstimmung, wenige Monate später die SPÖ die Wahl. In Großhöflein muss ein an mehreren Fronten kämpfender Bürgermeister in die Stichwahl, gleich daneben in Müllendorf holt sein Amtskollege mit vornehmer Zurückhaltung die Absolute. Das vielfältigste Angebot in Eisenstadts Wahlkampf-Geschichte beschert ein nur unwesentlich verändertes Ergebnis. Und in Breitenbrunn gibt‘s ein Patt.
Also nur soviel ist fix: Gerade diese Unberechenbarkeit macht eine Gemeinderatswahl so aufregend. Sie hätte sich eine breitere Wahlbeteiligung (nur 63 Prozent in Eisenstadt!) verdient.