Drahtseilakt Naturschutz
Gut gemeint ist bekanntlich nicht immer gut. Bei den großen Herausforderungen, vor die uns Klimawandel und die geplante Energiewende stellen, ist es nicht anders. Die Dialektik von Umweltschutz und wirtschaftlichen Interessen ist eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. Umso sorgfältiger sollte die Politik damit umgehen. Nach jahrelanger Diskussion scheint mittlerweile unumstritten: die Art, wie wir leben und wirtschaften, muss sich ändern, damit unser Planet nicht vor die Hunde geht.
Nur wie? Ob in einem Land, das ohnehin schon mehr Strom produziert als verbraucht, fruchtbare Äcker und Wiesen mit Solarparks zugestellt werden müssen, darüber scheiden sich die Geister. Dass nicht jeder freie Fleck am Seeufer verbaut werden muss, ist dagegen weniger umstritten – theoretisch. In der Praxis zeigt sich aber das Dilemma: Zuerst kommt nämlich noch immer der Profit, dann erst die Moral.