Jede See-Sache hat zwei Seiten
Wissenschaftliche Studien sind das eine, ihre Interpretation das andere. Klar, lassen sich gewisse Parameter finden, nach denen der Mega-Bau in Fertőrákos der Umwelt nicht (ausreichend) schadet.
Aber ein mehrstöckiges Hotel, 800 Anlegeplätze, Tennis-Court, 28 Beton-Häuser – das ist zu viel! Um das zu wissen braucht es keine Natur- und keine Wirtschaftswissenschafter, dafür braucht es nur ein Herz für unseren See.
Dieses Herz haben sich jetzt zum Glück engagierte Einzelpersonen genommen. Der mutige Herr Meisel, der sein abgebranntes Haus in Fertőrákos seit zwei Jahren schon nicht betreten durfte, wagt nun den Spießrutenlauf durch die ungarischen Instanzen.
Auch die Grünen haben sich nach Kritik durch Umweltschützer ein Herz genommen und einen weiteren Kläger unterstützt. Dass sie sich dabei mit einem schlagenden Burschenschafter verbünden, kann man wie Regina Petrik (Grüne) als „sachpolitisch“, oder wie Roland Fürst (SPÖ) als „doppelmoralisch“ sehen. Klar ist jedenfalls, wer am lautesten aufgeschrien hätte, wenn sich eine andere Partei mit „Burschis“ ins selbe Boot gesetzt hätte.