Kein Wirtshaus, kein Dorfleben. Über die (hoffentlich) baldige Öffnung der Gastronomie.
Seit Jahren warnt die BVZ vor einem Trugschluss in der Gemeindeplanung: Mehr ist nämlich nicht immer mehr.
Die Gemeinden wachsen, das Dorfleben aber nimmt ab. Der große Supermarkt kommt, der kleine Greißler, Bäcker und Fleischer muss gehen. Auch immer mehr Wirte hat diese Entwicklung auf dem Gewissen. Wer hätte das vor zehn, zwanzig Jahren noch gedacht, dass es in Gemeinden mit tausenden Einwohnern einmal keinen Wirten mehr geben wird? Wo soll die Musik spielen? Wo gehen die Fußballer nach Abpfiff hin? Und nach der Kirche mangels Wirt ohne ein Glaserl Wein heimgehen zu müssen, war nicht im Sinne Jesu, sonst hätte er kaum Wasser in eine durchaus burgenländische Menge (sechs Steinkrüge à 100 Liter!) Wein gewandelt.
Das Wirtshaus ist bei uns am Land mehr als ein Business, es ist das Herz der Gemeinde. Diesem Herz das Schlagen zu erlauben, sollte bald möglich sein: Die Sonne scheint, man kann zur Not (die derzeit besteht!) draußen sitzen. Fast wie im Sommer und da gab ja kaum Infektionen. Test- oder Impfbestätigung kann man ja per Handy kontrollieren – und so der fehlgestarteten „Corona-App“ endlich Sinn geben.