Zwei-„Kassen“-Medizin
Unser Bericht über die Sorgen von Hans Peter Wagentristl, Primar der Kinderabteilung im Krankenhaus Eisenstadt, über die Zukunft seines Standes hat für Aufregung gesorgt: Viele Leser freuten sich zwar mit dem Jubilar, teilten aber auch seine Sorgen über die wenigen Kassen(kinder)ärzte.
Das Problem ist ein vielschichtiges. Natürlich gehen junge Ärzte dorthin, wo Gehalt und Lebensqualität höher sind. Zwar versuchen Politik, Ärztekammer und Krankenkasse mit Honorarerhöhungen und speziellen Startangeboten dem entgegenzuwirken. Dennoch kommt in Eisenstadt, einer Stadt mit hoher Ärztedichte, nur ein Kassenkinderarzt auf rund 15.000 Einwohner. Das schließt Einkommensschwächere von einer guten Grundversorgung aus.
Die Lösung? Im BVZ-Gespräch mit Jungärzten zeigt sich, überraschenderweise, dass öffentlicher Verkehr (wer fährt schon gern nach der Nachtschicht Auto?), kulturelles Leben aber auch die Anerkennung von Kollegen und Patienten wichtiger sind als das Gehalt. Schön, dass große Probleme manchmal ohne viel Geld, dafür aber mit sozialem Zusammenhalt lösbar wären.