Leben im Krankenhaus in Zeiten der Corona-Krise

Erstellt am 11. April 2020 | 05:16
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Ostern im Spital. Die pensionierte Pflegerin „Burgi“ Wallner aus Hirm brachte ihren Ex-Kollegen „süße Schaumrollen-Grüße“.
Foto: Schmirl/BB
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Ein Arzt und eine Patientin schildern der BVZ, wie das Leben im Krankenhaus in Zeiten der Corona-Krise so abläuft.

Die Gänge im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder sind derzeit verwaist. Der Zugang zum Spital wird streng kontrolliert, Ärzte und Pfleger arbeiten im Schichtbetrieb um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Die BVZ hat einen Arzt und eine Patientin zur Stimmung im Spital befragt.

Arzt: Lage ist „derzeit noch gut“

Auf die aktuelle Corona-Krise und den damit verbundenen Herausforderungen angesprochen weist der frischgebackene Oberarzt Peter Karner darauf hin, dass die Situation im Krankenhaus Eisenstadt „derzeit noch gut ist“. Es seien intern eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden, um weiterhin eine gute Betreuung gewährleisten zu können. „Die Herausforderung des medizinischen Personals besteht zurzeit darin, die rasche Verbreitung der Erkrankung so gut wie möglich zu verhindern und Erkrankte bestmöglich zu behandeln. Im Krankenhaus wird bereits im Eingangsbereich versucht, die Patienten richtig zu triagieren – also herauszufinden, ob es sich um einen möglichen Verdachtsfall handeln könnte oder nicht“, so der 33-jährige Joiser. Das gesamte Personal sei über die notwendigen Schritte in Bezug auf Hygiene und Umgang mit Corona-Patienten bestens geschult und verfüge über die notwendige Schutzausrüstung. „Wir sind jederzeit für euch da, bitte bleibt IHR für uns zu Hause!“, betont Karner abschließend.

Patientin: „Trotzdem alle sehr freundlich“

Lisa hatte kurz nicht aufgepasst, schon war das Malheur mit der Brotschneidemaschine passiert: „Anfangs zögerte ich noch, ob ich wirklich ins Krankenhaus fahren sollte, doch nachdem ich das Waschbecken und zwei Geschirrtücher vollgeblutet hatte, wurde mir die Entscheidung von meinem Papa abgenommen“, beschreibt die junge Schützenerin der BVZ ihren Leidensweg. Im Spital angekommen, wurde erst geprüft, ob ein Eintreten überhaupt notwendig sei. Da der Finger weiter blutete, ging es für Lisa weiter, ihr Vater musste im Auto warten. Drinnen wurden Lisa die Hände desinfiziert, Fieber gemessen und einige Corona-spezifische Fragen gestellt („Hatten Sie Kontakt mit Infizierten? Leiden Sie an Atembeschwerden, Husten oder Halsschmerzen?“). Das war nicht der Fall, ein Sanitäter brachte sie in die Unfallambulanz. „Dabei wurde stets geachtet, dass ich nichts anfasse. In der Ambulanz traf ich keine anderen Patienten – die Gänge waren wie ausgestorben“, schildert Lisa die gespenstische Stimmung. Ärzte und Pfleger trugen Masken und Handschuhe, waren aber „alle sehr freundlich“.

Nach 25 Minuten war Lisa um eine Erfahrung (und eine Narbe) reicher wieder draußen.

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