Malen gegen Mauern

In Lucas Dinhofs Brust schlagen hörbar zwei Herzen. Das eine schlägt für die Informatik, das andere für die Kunst. „Programmieren hat wesentlich mehr mit Kreativität zu tun, als man glauben möchte“, versucht er lächelnd die beiden empfundenen Gegensätze zu vereinen. Mit der BVZ will er aber vor allem über seine Kunst reden, seine Bilder hängen nämlich noch bis Juli 2020 im Restaurant „Die Alm“ in Eisenstadt.
Von der Informatik zur Malerei
Ausgestellt sind die abstrakten Gemälde des Künstlers aus Neusiedl am See, der sich derzeit ein Atelier in Mannersdorf (Bezirk Oberpullendorf) aufbaut. „Ich brauche die Ruhe zum Malen“, freut Dinhof sich schon. Im Mai soll das Atelier fertig sein.

Auch wenn seine Gemälde abstrakt sind, ihre Aussagen sind äußerst konkret: Der Autodidakt, der sich selbst das Malen beigebracht hat, kritisiert in seinen Kunstwerken das Aufbauen von Mauern und das nationalstaatliche Abschotten. Dass er einen offeneren Zugang zur Welt hat, erkennt man gleich an den ausgestellten Bildern: Vom Weltall bis zum indischen Holi-Fest, bei dem man sich mit bunten Farben bewirft, ist alles dabei und alles ist bunt.
„Ich hoffe, dass ich bald einmal von meiner Kunst leben kann“, wünscht sich Dinhof. Kreativ genug ist sein Zugang: Eines der ausgestellten Bilder ist mit Safran gemalt. Das passe gut zum Ausstellungsort, so Dinhof, den Konsumwahnsinn der heutigen Zeit könne man auch in einem Restaurant kritisieren.