Gardemädels übernehmen Dorfherrschaft

Wenig erfreut über die Covid-Einschränkungen sind die Vereine unseres Bezirks. So auch die Lorettaner Faschingsgilde, die all ihre Veranstaltungen absagen musste. Nächste Woche darf eine zur Tradition gewordene, ganz besondere Übergabe dennoch stattfinden.
Die Gemeindechefs übergeben ihre Schlüssel
Ab dem 18. Feber kommen die Gardemädchen der Faschingsgilde an die Macht. Sie übernehmen wieder die Herrschaft über Loretto und Stotzing, nachdem ihnen die Gemeindeschlüssel von den Bürgermeistern Markus Nitzky und Thomas Tiwald überreicht werden. Brigitte Kreminger, die Präsidentin der bekannten Faschingsgilde, kündigt gegenüber der BVZ an, dass bei der Übergabe coronabedingt nur wenige Gardemädels tanzen werden. Außerdem sind nur die Vereinsvorstände und die beiden Bürgermeister dabei. Mehr sei durch die Einschränkungen auch nicht möglich. „In der Faschingszeit sind wir die Regierenden über Loretto und Stotzing“, so Brigitte Kreminger.
Das Lachen und die Freude am Tanzen vergeht der Faschingsgilde auf keinen Fall. Die zwei Solotänzerinnen Anna Pichler und Lisa Marie Heider nahmen vor kurzem an einem Turnier des Österreichischen Showdance Verbands (ÖSDV) teil und erreichten jeweils den vierten Platz in ihrer Klasse. „Nach langen Monaten ohne Auftritten hat uns diese Gelegenheit sehr viel Motivation gegeben“, kann die Faschingsgilde retrospektiv feststellen. Dieses österreichweite Turnier fand jedoch – anders als ursprünglich geplant – online statt. Ausschnitte aus den Turniertänzen sind auf dem YouTube Kanal „Beasty Ladies“ zu bewundern.
Lorettaner Gardetänze bleiben weiter „offline“
Die BVZ hat bei der Faschingsgilde Loretto nachgefragt, ob man sich vorstellen könnte Gardetänze auch online aufzuführen, falls sich die Pandemiesituation nicht bald bessert.
„Einen ganzen Gardetanz online zu stellen wäre keine gute Idee. Wir möchten nicht, dass eine andere Gruppe unsere Tänze kopiert“, erklärt die Präsidentin stolz.
30 Mädels aus Loretto und Stotzing, aber auch ein paar wenige aus den niederösterreichischen Nachbargemeinden Au und Mannersdorf, tanzen in der Gilde. „Es waren schon mehr“, wie Brigitte Kreminger berichtet. Die Gilde zählte bereits stolze 42 Tänzerinnen. Die beiden Events des Jahres, der Hofball und das Narrenwecken, sind zu normalen Zeiten ihre Hauptauftritte. Im letzten Jahr durfte keines davon stattfinden. Für 2022 erhofft man sich mehr.
Unter einem ihrer Facebookpostings schreibt die Faschingsgilde „Aufgeben? …das gibt’s bei uns definitiv nicht“. Das könnte unser aller Credo für 2022 werden.