Künstlerpotrait: Hans „Waterloo“ Kreuzmayr im Gespräch

Erstellt am 26. November 2020 | 02:22
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Zuhause am See. Hans Kreuzmayr alias Waterloo feierte im November seinen 75. Geburtstag. Der berühmte Wahl-Mörbischer sprach mit der BVZ über seine musikalische Karriere, das Geheimnis seines jugendlichen Aussehens und seine Liebe zum Burgenland.
Foto: Andrea Kreuzmayr
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Hans „Waterloo“ Kreuzmayr feierte im November seinen 75. Geburtstag. Mit der BVZ sprach der berühmteste Mörbischer über Musik, Wein und seine Liebe zum Burgenland.

Der Freizeichenton erklingt: „Good old Hollywood is dying“. Hans Kreuzmayr hebt ab, er spaziert gerade mit Hund Max, einem Irish Setter, an der ungarischen Grenze. Auch am Telefon merkt man ihm seine 75 Lebensjahre und die bewegte Karriere nicht an. Gut gelaunt wie immer erzählt „Waterloo“ der BVZ, wie es ihn ins Burgenland verschlagen hat.

Geboren wurde Kreuzmayr eigentlich als Kind einer Linzer Arbeiterfamilie. „Wir hatten ja nichts, wir waren eine arme Familie und der Krieg war gerade erst zu Ende“, erinnert sich Kreuzmayr: „Aber wir hatten einander.“

Die Bodenständigkeit hat sich der Sänger auch 35 Alben und mehrere Welttourneen später bewahrt. „In Kitzbühel war ich auch, da bin ich aber am selben Abend wieder heimgefahren. Das ist nichts für mich, schnell zurück ins Burgenland“, erinnert sich der Fünftplatzierte des Eurovision Songcontests 1976.

Er war hunderte Male in Afrika und hat in Österreich stets etwas Vergleichbares gesucht. Fündig geworden ist er schließlich im Burgenland: „Mörbisch ist für mich das Afrika Österreichs. Ich liebe diese Weite, keine Berge, die einen einengen“, philosophiert der gelernte Tischler und Kaufmann.

Landschaft und See als Quelle der Inspiration

Seine Lebenseinstellung war schon immer: „Genieße nur das Beste. Das fängt beim Wein an“, erklärt der Neo-Burgenländer. Einem rot-goldenen Tropfen hat er sogar ein Lied auf seinem neuesten Album gewidmet. In „Big John“ besingt er den gleichnamigen Rotwein seines Freundes Erich Scheiblhofer. Nur guter Wein allein sei aber nicht das Geheimnis seines jugendlichen Äußeren. Der Vegetarier schwört auf Bewegung mit seinem Hund Max, ein Sportler war er aber nie. „Ich sage immer: Bewegung ist Leben, Sport ist Mord.“ An oberster Stelle stehe für ihn gesunde Ernährung. Man müsse lernen, auf seinen Körper und die innere Stimme zu hören. „Du musst dich selbst kennen und aus dir wachsen.“

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Naturbursch. Hans Kreuzmayr ist viel in der Natur unterwegs, immer mit dabei sind auch sein Irish Setter Max und Gattin Andrea mit der Kamera. Seine Inspiration findet Waterloo zuhause — Mörbisch ist dem Sänger lieber als Kitzbühel.
Foto: Andrea Kreuzmayr

Die Inspiration für sein künstlerisches Schaffen findet Kreuzmayr in seinem „Little Africa“, in Mörbisch. „Der Blick auf den See, die Natur, wenig Menschen – aber gute Menschen“, all das fördert seine kreative Ader. Sich selbst bezeichnet er zwar als „einen der ältesten aktiven Austropopper“, er legt aber auch Wert auf englische Texte. Eine Muse ist für ihn auch Gattin Andrea, die er in den 90er-Jahren bei den Karl-May-Festspielen Winzendorf/NÖ kennenlernte, wo Waterloo damals den Winnetou spielte.

Freunde hat Kreuzmayr viele in der Region, neben Alt-Landeshauptmann Hans Niessl hält er auch mit seiner ehemaligen „Dancing Stars“-Tanzpartnerin, Alice Guschlbauer, Kontakt. „Sie lebt gleich hinter der Grenze in Fertörakos mit ihrem Mann Balazs Ekkert“, verrät Kreuzmayr. Die Bevölkerung in Mörbisch ist Kreuzmayr sehr ans Herz gewachsen, nachdem er ins Burgenland gezogen war, lud er zu einem Straßenfest in die Grenzgemeinde. „Das war herrlich, die ganze Hauptstraße war voll“, erinnert er sich. Wenn die Pandemie vorüber ist, will er in seiner neuen Heimat wieder zum Konzert laden und die Rückkehr zur Geselligkeit feiern.

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