„Leithaland Gemüse“: „Trockenstart“ in neue Saison

Erstellt am 20. März 2023 | 20:30
Lesezeit: 3 Min
eis12ag Leithaland Gemüse Handgerät
Muskelkraft gefragt. „Leithaland Gemüse" - hier Michael Konstanzer - setzt vorwiegend auf den Einsatz von Handgeräten.
Foto: Facebook Leithaland Gemüse
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Für die heimischen Gemüsebauern hat die Arbeit wieder begonnen. Bereits in die sechste Saison geht es heuer für das Gründer-Trio von „Leithaland Gemüse“ aus Leithaprodersdorf, das eine Produktion im Einklang mit Natur und Mensch im Fokus hat. „Extrem“ sei es heuer mit der Trockenheit, heißt es auch hier.

Nach einem ungewöhnlich milden und trockenen Winter sprach die Landwirtschaftskammer Österreich zuletzt von einem Saisonstart mit „leeren Akkus“. „Früher als sonst“ habe man bereits mit dem Bewässern beginnen müssen, betont auch Andreas Graf, der 2018 gemeinsam mit seinem Cousin Michael Konstanzer und Jugendfreund Alfred Reder das landwirtschaftliche Projekt „Leithaland Gemüse“ startete. Wenn jetzt im Frühjahr nicht genug Niederschlag falle, so Graf, „wird es eher kritisch, Gemüse braucht oft viel Wasser.“ Vorerst gelte es aber einmal abzuwarten: „Wir waren eigentlich von Beginn weg mit Problemen konfrontiert, sudern bringt nichts, man muss Strategien entwickeln.“ Nicht nur die Trockenheit sei zunehmend ein Problem, sondern auch Schädlinge: „Letztes Jahr war es etwa die Rostmilbe auf den Tomaten. Da muss man halt versuchen, mit Nützlingen gegenzusteuern oder auf Präventivmaßnahmen setzen. Wir haben etwa vor der Lüftung unserer Folientunnel Fliegengitter angebracht.“

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Alfred Reder bei Arbeiten im Folientunnel.
Foto: Facebook Leithaland Gemüse

„Selbstverwirklichungstraum“ trägt sich mittlerweile selbst

Begonnen habe alles „aus einem Selbstverwirklichungstraum heraus“, erinnert sich der Gemüsebauer: „Wir waren alle drei angestellt und unglücklich in unseren Berufen.“ Gegartelt und herumexperimentiert habe man schon seit Längerem. Nötiges Zusatzwissen, um eine nachhaltige Produktion geschäftsmäßig auf professionelle Beine zu stellen, habe man sich dann unter anderem auch über Youtube geholt: „Es gibt da einige Pioniere, die ihre Erfahrungen weitergeben.“

Auf einer Fläche von 1,3 Hektar werden über 40 verschiedene Gemüsearten und Kräuter in biologischer Anbauweise produziert. „Wir haben uns sozusagen auf Vielfalt spezialisiert“, erklärt der junge Mann mit einem Augenzwinkern, „ wenn eine Kultur ausfällt, trägt eine andere mit, dadurch sind wir krisenresistent.“ Verkauft wird das erntefrische Gemüse auf Märkten und zweimal pro Woche „Ab Feld“ direkt an der Produktionsstätte - „der Verkauf geht Ende März los“, so Graf. Gemüsefreunde können sich sogar ihren regelmäßigen Anteil an der Ernte sichern: Gegen saisonale oder wöchentliche Bezahlung wird ihnen jede Woche ein Kisterl mit erntefrischem Gemüse wie auch Kräutern zusammengestellt. Derzeit seien noch einzelne Ernteanteile frei, rät Graf Interessierten sich rasch zu entscheiden. Das Unternehmen trage sich mittlerweile „wirtschaftlich selbst“, das Motto für die nahe Zukunft laute: „Effizienzsteigerung - Arbeitszeit reduzieren und Output erhöhen.“

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Andreas Graf präsentiert stolz eine Auswahl der Produkte des Unternehmens.
Foto: Facebook Leithaland Gemüse

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