Trausdorf: „Wagenradl“ nimmt wieder Fahrt auf
Trausdorf: „Wagenradl“ nimmt wieder Fahrt auf. Jahrelang war das frühere Kultlokal in Trausdorf geschlossen, nun soll ihm wieder Leben eingehaucht werden – mit neuem Konzept und neuem Namen.
Rund ein halbes Jahrhundert liegen die Anfänge des „Wagenradls“ bereits zurück. „Mein Vater hat zu Beginn der 1970er Jahre begonnen, das Lokal zu führen“, schildert Andreas Karlich, Geschäftsführer des ortsansässigen Installations-Unternehmens Karlich GmbH der BVZ. In der Umgebung erfreute sich der Pub großer Beliebtheit, nicht zuletzt beim jungen Publikum. Doch dann war auf einmal Schluss. „Das Lokal war schlichtweg renovierungsbedürftig, unter anderem war die Elektronik kaputt, in der Folge blieben langsam auch die Gäste aus. Mittlerweile haben wir - abgesehen von zwei bis drei Einzelevents - seit über zehn Jahren geschlossen“, resümiert der Bruder von ORF-Talk-Lady Barbara Karlich.
In all den Jahren sei ihm aber die Idee von Gästezimmern immer wieder im Kopf herum geschwirrt: „Wir benötigten dann unsere Schau-Räume nicht mehr, somit stand auf einmal eine große Fläche zur Verfügung, die ich nicht leer stehen lassen wollte. Die Pandemie war dann praktisch der Auslöser, man hatte Zeit zu beginnen.“
Fünf Gästezimmer sind nun geplant. „Es gibt so viele Leute, die im Sommer bei uns in der Gegend Urlaub machen und sogar am Gemeindeamt nach möglichen Unterkünften anfragen. Gerade in Corona-Zeiten wollen auch etliche Österreicher nicht ins Ausland reisen, diese Touristen möchten wir sozusagen abholen“, betont der 45-Jährige.
Restaurieren, aber „alten Charme beibehalten“
Im Zuge der Entscheidung für Gästezimmer habe er sich dann schließlich dazu entschlossen, auch gleich das Lokal zu restaurieren. „Es wird im Inneren ausgemalt, die Bänke werden überzogen, Boden, Decke und Elektrik erneuert. Auch die Außenfassade und die Fenster werden neu gestrichen“, schildert Karlich: „Wichtig ist mir vor allem, dass die Einrichtung aus den 1970er/80er-Jahren restauriert, aber der alte Charme beibehalten wird.“
Kulinarisch will der Landesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker ganz besonders auf Regionalität setzen. „Bei den Getränken sollen es etwa Kobersdorfer Bier, Weizenbier aus Gols oder die ,Schmex‘-Produkte von Getränke Dobrovits aus Wulkaprodersdorf sein sowie natürlich Weine aus der Umgebung. Außerdem möchten wir kleinere Speisen wie zum Beispiel Strudel anbieten.“ Die Gästezimmer sollen als Familienbetrieb geführt werden, für das Lokal würden noch Kellnerinnen oder Kellner gesucht.
Aktuell sind die notwendigen Umbauarbeiten voll im Gange. Läuft alles nach Plan, hofft Andreas Karlich „die erste Saison bereits im heurigen Sommer mitnehmen zu können. Ich würde schon gerne im Juni beziehungsweise im Juli aufmachen.“ Geplant sei dabei „nicht wirklich ein Eröffnungsfest, sondern eher ein Tag der offenen Tür.“
Der Neustart wird zugleich freilich offiziell das Ende für den Namen „Wagenradl“ mit sich bringen. „Künftig wird es ,Haus Karlich‘ heißen. Wir wollen mit der Namensänderung auch einen Neubeginn symbolisieren“, betont Karlich: „Unser Ziel ist es, wie gesagt, einerseits Touristen, andererseits aber natürlich vor allem auch das Publikum vor Ort anzusprechen – von jung bis alt.“