Kunst in der Bergkirche

Der Hausherr der altehrwürdigen Bergkirche, Pfarrer Willhelm Ringhofer, ist spätestens seit dem neuen Jahreskalender als Förderer der modernen Kunst bekannt. Zur Idee von Stefan Glettler sagte er also auch nicht nein. Glettler ist im Burgenland kein Unbekannter. Der 1980 geborene Steirer ist nicht nur mit einer Mörbischerin verheiratet, sondern drückte auch schon Klingenbach seinen künstlerischen Stempel auf: Er gewann 2018 einen anonymen Wettbewerb zur Neuverglasung der Totenkapelle. In der Bergkirche flattern nun seine schwarzen Flügel, die er aus Teer gegossen hat, aus den beiden Fenstern neben dem Altar.
„Ich arbeite generell gerne mit Alltagsmaterialien. Diese heben sich schon allein wegen der Farbe von den goldenen Barock-Materialien schön ab“, erklärt Glettler im BVZ-Gespräch.

Er sieht seine Kunst als „Intervention“. Seit ihrer Einweihung 1803 würden die Kirchengeher die Barock-Pracht der Bergkirche mit den gleichen Augen ansehen und sich die gleichen Gedanken machen. Die schwarzen Teer-Flügel brechen die Harmonie auf um die Gedanken fliegen zu lassen. „Nur nicht zu nah an die Sonne“, scherzt Glettler.
Er kennt sich mit Kirche übrigens aus, sein Bruder Hermann ist Bischof in Tirol. Wen er noch kennenlernen wird, ist das Denkmalamt. Das ist bei Bauarbeiten in der Bergkirche haglich. Glettler hat vorgesorgt: „Die Installation ist spurlos wieder abnehmbar.“