Es wird spannend bei der Gemeinderatswahl 2022 in Purbach

Erstellt am 18. September 2022 | 05:29
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Purbach
Foto: TV Purbach
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SPÖ will Bürgermeister-Amt von der ÖVP. Grüne und Liste Rennmayr wollen Mandat.

BVZ: Was war Ihr größter Erfolg der letzen Amtsperiode?

Martin Horak (ÖVP): Eines unserer größten Projekte war zweifellos der Neubau des Kindergartens. Aber auch die Errichtung eines Skaterparks und eines Fitnessparcours für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene war ein schöner Erfolg.

Harald Neumayr (SPÖ): Durch geschicktes Verhandeln mit der Pfarre Purbach und der Diözese Eisenstadt konnte die SPÖ Purbach einen Baurechtsvertrag erwirken und ist daher maßgeblich für den Neubau des Kindergartens verantwortlich.

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Nikolas Brunäcker (Grüne).
Foto: BVZ

Nikolas Brunäcker (GRÜNE): Wir waren bisher nicht im Gemeinderat vertreten und wollen nun den Einzug schaffen.

Peter Rennmayr (Liste Rennmayr): Ich habe in der letzten Amtsperiode kein Amt ausgeübt, sondern war die letzten zwei Jahre mit Freunden auf der Straße.

Was sind Ihre Ziele für die kommende Periode?

ÖVP: Wesentlichen Ziele sind die Schaffung von leistbaren Baugründen und Wohnräumen, Stärkung der Gastronomie, des Tourismus und Gewerbes. Und der Ausbau des Kindergartens, des Schulcampus und Erweiterung des Ganztagesbetreuungsangebotes, Anpassung der Infrastruktur und ein Betreuungsangebot für Pflegebedürftige.

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Harald Neumayr (SPÖ).
Foto: BVZ

SPÖ: Wir möchten unser Purbach für seine BewohnerInnen und Gäste noch attraktiver gestalten. Dazu zählen diverse Sanierungen der Infrastruktur und Investitionen für Umweltschutz und Familien und Generationen. Ein weiterer Punkt ist die Sanierung der historischen Kellergasse und die Förderung der Purbacher Wirtschaft.

GRÜNE: Wir wollen die Purbacher beim Ausstieg aus Öl und Gas unterstützen. Die Bauordnung und den Flächenwidmungsplan wollen wir so ändern, dass die Natur und wertvolle Böden erhalten bleiben. Ganz wichtig: Mit uns gibt es keine Verbauung des Seeufers.

Liste Rennmayr: Zukünftige Coronamaßnahmenfreiheit, um Stabilität der Wirtschaft und Freiheit der Menschen zu gewährleisten. Eine Zuleitung der Donau zum Neusiedlersee - die Pläne hierzu gibt es. Wir wollen Transparenz schaffen, damit die Purbacher wissen, wofür ihr Geld verwendet wird.

Wie soll Ihre Gemeinde leistbaren Wohnraum für junge Menschen schaffen?

ÖVP: Leistbarer Wohnraum für junge Menschen kann einerseits nur durch Schaffung von neuem Bauland durch die Gemeinde ohne Gewinninteresse erfolgen und andererseits durch Projekte von Genossenschaften. Bei den Projekten achten wir auf den Erhalt des ländlichen Charakters.

SPÖ: Gezielte Förderung von Wohnraum bzw. leistbare Bauplätze für Purbacher ist eines unserer Wahlthemen und liegt mir persönlich sehr am Herzen. Purbacher Jungfamilien müssen die Möglichkeit erhalten, Bauplätze zu vernünftigen Preisen zu erwerben. Gespräche mit Eigentümern laufen bereits.

GRÜNE: Wir müssen uns fragen: Welcher Zuzug ist sinnvoll und nötig? Bei Ausschreibungen sollten Purbacher Jungfamilien bevorzugt werden. Wir müssen versiegelte Flächen im Ort sinnvoller nutzen und nicht Wiesen zubetonieren. Da schießen wir uns beim Klimaschutz ins Knie.

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Peter Rennmayr (Liste Rennmayr).
Foto: BVZ

Liste Rennmayr: Hier stelle ich Gegenfragen in den Raum. Wie kann es sein, dass Menschen bei der Gemeinde diesbezüglich um Hilfe ansuchen müssen? Wie konnte es soweit kommen z.B. Jungfamilien zu Bittstellern zu machen und welche Umstände sind dafür verantwortlich?

Was kann Ihre Gemeinde leisten, um das Ziel der Klimaneutralität zu unterstützen?

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Martin Horak (ÖVP). Fotos: zVg
Foto: BVZ

ÖVP: In unserer Gemeinde gibt es bereits PV-Anlagen auf der Schule, dem Kindergarten und beim Festplatz. Weitere sollen noch folgen und Energiegemeinschaften sollen gegründet werden. Die öffentliche Beleuchtung wurde Großteils auf LED umgestellt, der Gemeindefuhrpark verfügt über mehrere E-Fahrzeuge. Darüber hinaus sind wir stolze Naturparkgemeinde.

SPÖ: Wir sind bemüht auf allen öffentlichen Gebäuden PV-Anlagen zu errichten bzw. Energiegemeinschaften zu gründen. In absehbarer Zukunft wollen wir auch den Fuhrpark der Stadtgemeinde auf E-Mobilität umstellen. Auch begrünte Begegnungszonen und ein Rückhaltebecken sind geplant.

GRÜNE: Der Bodenverbrauch ist eine der größten Stellschrauben, an denen die Gemeinde drehen kann. Wir brauchen nicht ein Gewerbegebiet nach dem anderen am Ortsrand. Es braucht PV-Anlagen auf jedem öffentlichen Gebäude und Förderungen für Private.

Liste Rennmayr: Der Umweltschutz hingegen ist eine wichtige Komponente. Vor allem in einer Gemeinde wie Purbach, die den Tourismus und die Gastlichkeit ganz oben in ihrer Verantwortlichkeit stehen hat.