Zwei Todesopfer bei Zugunglück in Eisenstadt

Aktualisiert am 23. September 2020 | 17:34
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Ein Opfer starb noch an der Unfallstelle, ein zweites später im Krankenhaus
Ein Opfer starb noch an der Unfallstelle, ein zweites später im Krankenhaus
Foto: APA (FEUERWEHR EISENSTADT)
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In Eisenstadt hat am Mittwoch der Zusammenstoß eines Pkw mit einem Zug zwei Menschenleben gefordert. Die 73-jährige Pkw-Lenkerin aus dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung starb noch an der Unfallstelle. Ihr 79-jähriger Mann wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Spital nach Wr. Neustadt geflogen, wo er seinen schweren Verletzungen erlag.

Das Unglück ereignete sich kurz vor 10.30 Uhr. Der Pkw wurde durch den Anprall vom Zug weggeschleudert. Das total zerstörte Fahrzeug blieb in einem Feld liegen. An der Unfallstelle waren der Notarzthubschrauber Christophorus 3, ein Notarztwagen aus Eisenstadt sowie zwei Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehren Eisenstadt und Kleinhöflein mit sieben Fahrzeugen und 25 Kräften im Einsatz. Feuerwehrleute ermöglichten den während der Dauer der Rettungsarbeiten im Zug verbliebenen Zuginsassen einen ungefährlichen Ausstieg und bargen das Unfallwrack sowie Fahrzeugteile.

Auf dem unbeschrankten Bahnübergang in der Landeshauptstadt hatte sich zuletzt Ende Juni ein Unfall ereignet, bei dem glücklicherweise niemand verletzt wurde. Der heutige Unfall ließ auch die Diskussion um die Sicherheit auf der mit einer Lichtsignalanlage ausgestatteten Eisenbahnkreuzung aufflammen.

Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) erneuerte seine Forderung nach Errichtung einer Schrankenanlage. "Wie lange will die ÖBB hier noch zusehen? Dieser Bahnübergang ist lebensgefährlich. Die ÖBB muss hier endlich für mehr Verkehrssicherheit sorgen und diese Eisenbahnkreuzung dringend entschärfen. Hier darf es kein Unglück mehr geben", stellte er in einer Aussendung fest. Auch die FPÖ Eisenstadt forderte die rasche Errichtung eines Bahnschrankens.

Verkehrslandesrat lädt zu Rundem Tisch

Burgenlands Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) hat sich am Mittwoch tief betroffen über den tödlichen Unfall an einer unbeschrankten Eisenbahnkreuzung in Eisenstadt gezeigt. Der Landesrat werde umgehend zu einem Runden Tisch mit Vertretern der Stadt Eisenstadt als zuständigem Straßenerhalter sowie mit Experten des Landes und der ÖBB einladen, hieß es in einer Aussendung.

Ziel dieser Gespräche werde sein, eine rasche Lösung zu finden, die größtmögliche Sicherheit gewährleiste, kündigte Dorner an. Seitens der ÖBB sei Bereitschaft für gegebenenfalls weitere Sicherungsmaßnahmen signalisiert worden. "Das steht für uns im Vordergrund. Die Kostenfrage ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorrangig", betonte Dorner.

Auch FPÖ fordert Schrankenanlage

Auch die FPÖ Eisenstadt forderte am Mittwoch die rasche Errichtung einer Schrankenanlage an der Unfallstelle in der Landeshauptstadt. "Wir kennen diesen Bahnübergang, wir wissen, dass es dort bereits mehrmals zu schweren Unfällen kam und der heutige Unfall schockiert uns dennoch zutiefst", stellte der Eisenstädter FPÖ-Klubobmann Konstantin Langhans in einer Aussendung fest.

Hier sei ein rasches und entschlossenes Handeln der Verantwortlichen notwendig. "Es braucht sofort eine Schrankenanlage - und wenn wir sie als Stadt selbst errichten müssen", so Langhans.