Protest wirkte: Umwidmung in Rust vorerst auf Eis


Die umstrittene Umwidmung eines gemeindeeigenen Grundstückes inmitten der Ruster Weingärten ( wir hatten berichtet, siehe hier ) wurde vorerst gestoppt.
Das rund 1,6 Hektar große Areal in Gemeindebesitz sollte in Bauland umgewidmet und für Bauplätze aufgeschlossen werden, doch dagegen erhoben zahlreiche Winzer rund um Herbert Triebaumer und Gernot Schreiner Einspruch.
Sie befürchteten eine Entwertung der erstklassigen Weinlage sowie künftige Probleme bei der Stareabwehr, aber auch eine Zersiedelung durch den „Spinnenfuß“, der hinter dem SeneCura Sozialzentrum 200 Meter über die natürliche Stadtgrenze hinausragen würde. Nun will Bürgermeister Gerold Stagl (SPÖ) zuerst den ohnehin bereits in Arbeit befindlichen Stadtentwicklungsplan bis zum Herbst finalisieren.

„Man hätte das Projekt vorziehen können, wenn es keine Einwendungen gegeben hätte. Aber so ist es juristisch besser, das auf Basis des Stadtentwicklungsplans zu tun“, so Stagl. Es hätten sich bereits Leute gemeldet, die aktiv daran mitarbeiten wollten, so der Bürgermeister weiter: „An die Bevölkerung geht mein Aufruf, da mitzuarbeiten.“
Laut Stagl seien damit auch wieder andere Gebiete, wie etwa der von den Winzern auf Baugebiet favorisierte „Greinerspitz“ im Spiel. Derzeit werde laut dem Bürgermeister „hausintern berechnet, welches Angebot man Grundstückseignern hier machen kann. Es geht auf jeden Fall um leistbares Wohnen – das beinhaltet einen Bauzwang innerhalb von fünf Jahren und die Verpflichtung zur Hauptwohnsitzmeldung“, so Stagl.
FPÖ und Winzer sehen Aufschub positiv
Nationalrat und FPÖ-Gemeinderat Christian Ries begrüßt die Entscheidung von Bürgermeister Stagl zurück an den Start zu gehen. „Wir haben die Mängel in der bisherigen Vorgehensweise durch Anfragen und Anträge aufgezeigt und die ersten Aussagen der Raumplanungsstelle werden wohl auch kein ,Persilschein‘ gewesen sein, mutmaße ich einmal“, so Ries, dessen Hauptkritikpunkt darin gelegen habe, „dass es bis heute keinen Stadtentwicklungsplan gibt“.
Winzer Gernot Schreiner zeigt sich optimistisch: „Wir sehen diesen Schritt positiv – denn es ist immer besser, gemeinsam an etwas zu arbeiten, als über andere drüberzufahren – und wollen an der Erarbeitung des Stadtentwicklungsplans auch aktiv mitarbeiten.“