Neufelder See: Ruf nach freiem Seezugang nach Kassaschluss

Bis zum Sommer 2020 lief es am Neufelder See folgendermaßen: Um 18 Uhr war Kassaschluss, ab dann gingen die Schranken hoch – wer schwimmen wollte, konnte dies bis zum Kassastart am nächsten Morgen nach Belieben tun. Später wurden die offiziellen Öffnungszeiten auf 19, dann auf 20 Uhr verlängert. Nur noch für Jahreskartenbesitzer und private Grundbesitzer ist der See auch danach offen.
Begründet wurde dieser Schritt mit den Auswirkungen der Pandemie: Damals durfte kein offizieller Badebetrieb stattfinden – was zu inoffiziellem Badebetrieb führte, ohne Bademeister und mit verschlossenen Sanitäranlagen. Das führte zu viel Müll, entgangenen Einnahmen und durchaus auch einem Sicherheitsrisiko, so die Argumentation der Stadt (die BVZ hat berichtet).

Drei Jahre später hält sich das Verständnis in Grenzen, sowohl in den Sozialen Medien, als auch in Gemeinde und Politik in Grenzen. Die FPÖ krtisiert etwa, das vor allem sozial Bedürftige den freien Eintritt abends oft und gerne genutzt hätten und aktuell viele Familien ohnehin „jeden Cent zweimal umdrehen müssen“, so FPÖ-Gemeinderat Peter Aschauer. Für die Gemeinderatssitzung nächsten Donnerstag haben die Freiheitlichen einen Antrag auf freien Seezugang nach Kassaschluss angekündigt.
In seiner Aussendung streut und befürwortet Aschauer auch gleich das „Gerücht“, dass eine gratis Saisonkarte für bedürftige Neufelder in Planung sei: „Am besten geben wir die kostenlosen Saisonkarten ganz unbürokratisch direkt beim Sozialmarkt aus“, so die Freiheitlichen. Auch Mario Jaksch, Präsident der freiheitlichen Gemeindevertreter, zeigte keine Verständnis dafür, „warum in Neufeld Dinge nicht möglich sein sollen, die in anderen Gemeinden überhaupt kein Problem sind“.
Jaksch verweist in seinem Statement auch lobend auf die SPÖ-Ortschefin der Nachbargemeinde Steinbrunn, Isabella Radatz-Grauszer, die sich für freien Seezugang nach Kassaschluss am Steinbrunner See einsetze. Ab 17 Uhr ist dort der Eintritt frei.