Sonnige Schattenseite

EISENSTADT / 390 Stunden – so lang schien die Sonne im Juli in der Landeshauptstadt. Damit katapultierte sich Eisenstadt auf Platz zwei in ganz Österreich. Einzig in Andau ließ sich die Sonne, laut der Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik (ZAMG), noch fünf Stunden mehr blicken.
Zum Vergleich: Ein „normaler“ Juli hat in Eisenstadt etwa 250 Sonnenstunden.
„Die Innenstadt hat sowieso schon einen mediterranen Flair“, erklärt Bürgermeister Thomas Steiner schmunzelnd. Wie wohl er auch die Schattenseiten der Sonne kennt: „Grundsätzlich ist schönes Wetter immer gut, doch wenn es zu heiß ist, gehen die Leute eher ins Bad.“ Das zeigen auch die aktuellen Zahlen aus dem Parkbad: Im Juli läge man um 40 Prozent besser als im Vorjahr. Insgesamt sei die Badesaison mit der im Vorjahr vergleichbar.
Wirt: „Es ist sogar zu heiß fürs Eis!“
Jubelstimmung herrscht darüber nicht bei allen, denn der Sommer war scheinbar auch „zu schön“. Durch die damit verbundenen Saharatemperaturen blieben wiederum viele Gäste aus. „Es ist einfach schon zu heiß fürs Eis! Am Abend ist das Geschäft zwar etwas besser, aber da kommen dann wieder die Gelsen“, so Edi Berisha vom Stadtrestaurant. Ab Mittag sei es einfach zu heiß für den Gastgarten.
„Die Hitze schadet uns sehr. Unser Gastgarten ist meist leer“, so Helmut Sofka vom Restaurant Azzurro. Natürlich wirkt sich die extreme Hitze auch auf den Appetit aus. Die Einheimischen zieht es bei den Temperaturen unter tags nicht unbedingt in die Fußgängerzone. „Es ist fürchterlich, die Leute gehen natürlich lieber ins Bad. Die wenigsten haben Lust auf ein Mittagessen im Gastgarten.“, meint Willi Steiner vom Cafe Steiner.
Baustellen machen Leuten zu schaffen
Zudem machen vielen auch die derzeit laufenden Bauarbeiten auf der Fußgängerzone zu schaffen. „Wir putzen jeden Tag wieder den Staub von der Baustelle, und der Lärm gefällt den Leuten natürlich auch nicht“, so Edi Berisha. Lärm und Staub stören klarerweise den Gastgartenbetrieb.
„Die Sitzgärten draußen hab’ ich gar nicht benutzen können, die Baustelle hätte man im Herbst aber auch machen können“, so Willi Steiner, er betont allerdings ein „Zuckerl“ von der Gemeinde: „Es gibt wegen der Baustelle eine Mietreduktion für den Gastgarten.“