Kommt ein Baustopp in Steinbrunn?

Erstellt am 23. August 2020 | 05:55
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Baustopp. „Anrainer und Familien ziehen gegenüber Bauträgern den Kürzeren“, so Gerhard Frasz und Angela Gludovatz (SPÖ).
Foto: BVZ
Die SPÖ Steinbrunn sammelt derzeit Unterschriften für einen Baustopp für Großprojekte, Bürgermeister Thomas Kittelmann (ÖVP) setzt auf „behutsames Wachstum“.
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Kaum eine Gemeinde im Nordburgenland ist derzeit nicht vom starken Zuzug betroffen und doch reagiert jede anders. Während etwa Eisenstadt das Stadtentwicklungskonzept neu diskutiert, verhängte Jois einen Baustopp.

Für einen solchen setzt sich nun auch die SPÖ in Steinbrunn ein und sammelt dafür Unterschriften. Konkret fordert sie: Wohnungs-, Reihenhaus- und Doppelhausanlagen sollen erst wieder gebaut werden, wenn das örtliche Entwicklungskonzept und die Bebauungsrichtlinien vorliegen. Bei diesen Bauprojekten ziehen Anrainer und Jungfamilien oft gegenüber Investoren und großen Bauträgern den Kürzeren. „Einzelprojekte, die die letzten verfügbaren Immobilien aufkaufen und ausnützen, um damit maximalen Profit zu erwirtschaften, lehnen wir strikt ab. Der Infrastruktur-Ausbau muss mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten können“, so Vizebürgermeister Gerhard Frasz (SPÖ).

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„Stillstand ist Rückschritt“, warnt Bürgermeister Thomas Kittelmann (ÖVP) und will „behutsam weiterwachsen“.
Foto: zVg

Bürgermeister Thomas Kittelmann (ÖVP) kann die Forderung nach einem Baustopp zwar verstehen aber nicht ganz nachvollziehen. Der Plan sei „behutsames Wachstum“ und als Gemeinde könne man sich dem Wachstum nicht so generell verwehren: „Stillstand ist Rückschritt“, bringt er es auf den Punkt. „Wir arbeiten ja schon an Entwicklungskonzept und Bebauungsrichtlinien, die Diskussion darüber soll auch öffentlich mit der Bevölkerung geführt werden. Hier kam es wegen Corona und neuer Landesrichtlinien zu Verzögerungen“, so Kittelmann. Ein Baustopp sei für ihn nicht notwendig, da es für neu angefragte Großprojekte von Genossenschaften und Bauträgern erst einer Widmung bedürfe, die derzeit ohnehin noch nicht vorliege. Im Ortsverbund sei dabei das Ortsbild zu beachten. „Mir sind die Wohnbedürfnisse der Jungfamilien sehr wichtig“, schließt Kittelmann.

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