Passionsspiel-Bärte sind gefallen: „Es ist vollbracht“. Nach der letzten Vorstellung wurden die Bärte rasiert. Doch auch die Bühne im Römersteinbruch muss aufgeräumt werden.

Das vergangene Wochenende bedeutete für etwa 600 Passionsspieler den Abschied von der Bühne des Römersteinbruchs in St. Margarethen, auf der rund 40.000 Besucher das Passionsspiel miterlebten und auf die sie erst in fünf Jahren zurückkehren werden.

Die letzte Vorstellung, in der „Jesus“ Rupert Kugler lebte, litt und auferstand, bedeutete auch das Ende der haarigen Zeiten in der Passionsgemeinde, denn traditionell wurden danach bei der großen Abschlussfeier die Bärte der Männer abrasiert.
So mancher fühlte sich nach der Behandlung durch die Haarschneidemaschine „seltsam nackt“. „Den Bart wachsen zu lassen, ist Ehrensache – auch, ihn am letzten Tag abzurasieren“, so Matthias Scheuhammer, mit 86 Jahren der älteste Passionsspieler.
Rund 30 Freiwillige räumen Bühne auf
Doch auch am Tag nach der großen Rasur ist für viele der Freiwilligen die Arbeit noch nicht vorbei, wie der Geländeverantwortliche Klaus Weixelbaum bestätigt: „Wir haben die geborgten Sträucher, die auf der Bühne waren, wieder ausgegraben und zurückgebracht.
In den nächsten Wochen werden der selbst gebaute Pferdestall sowie ein Unterstand für das Volk neben der Bühne abgebaut. Die groben Erdarbeiten übernimmt der Eigentümer Esterházy.“ Auch die Techniker rund um Franz Grill haben bereits ihr Equipment abgebaut. Rund 30 Leute sind noch damit beschäftigt, den Steinbruch zu räumen, denn im nächsten Jahr gehört die Bühne der Oper.
Zum Abschluss der Passionsspiele St. Margarethen bat die BVZ die Hauptakteure, die beiden Jesus-Darsteller Rupert Kugler und Christian Katter (siehe unten), zum Wordrap und befragte sie über ihre Einstellung zu Passion und Glauben, ihre Eindrücke vom Passionssommer sowie Herausforderungen und Gewinn aus dem Spiel.
Die besten Fotos vom Abschied von der Passionsbühne und dem großen Haarelassen danach:
Jesus im Wordrap: Rupert Kugler

Ich bin Jesus, weil...
Rupert Kugler: ... einer gebraucht wurde und es Gott und der Passionsspielgemeinde für richtig befunden haben, mich mit der Rolle zu beauftragen.
Ich identifiziere mich mit meiner Rolle, weil...
...das, finde ich, die geilste Art ist, mich mit meinem Glauben auseinanderzusetzen.
Passion ist für mich...
... Lebensinhalt – und zwar nicht nur alle fünf Jahre, sondern auch in der Zeit dazwischen.
Glaube ist für mich...
... lebenswichtig.
Meine größte Herausforderung als Jesus ist...
... die Emotion, in der Szene passiert, so rüberzubringen, dass sie auch bei den Zuschauern ankommt.
Den ganzen Sommer lang Jesus zu sein, bedeutet für mich...
... viel Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen und schöne Erfahrungen.
Das nehme ich aus diesem Sommer mit...
... viel an innerem Gewinn.
Bei der nächsten Passion werde ich...
... hoffentlich wieder dabei sein.
Jesus im Wordrap: Christian Katter

Ich bin Jesus, weil...
Christian Katter: ... mir die Rolle angeboten wurde.
Ich identifiziere mich mit meiner Rolle, weil...
... ich an die Geschichte von Jesus glaube.
Passion ist für mich...
... Leben und Leiden Jesu.
Glaube ist für mich...
... ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben.
Meine größte Herausforderung als Jesus ist...
... die Darstellung von Jesus an sich.
Den ganzen Sommer lang Jesus zu sein, bedeutet für mich...
... einen Vollbart und lange Haare zu tragen.
Das nehme ich aus diesem Sommer mit...
Katter: ... eine großartige Erinnerung an schöne Stunden mit vielen Freunden.
Bei der nächsten Passion werde ich...
... mit dabei sein.